Kennzeichnende Beschwerden einer COPD sind chronischer Husten, gesteigerte Schleimbildung (Auswurf bzw. Sputum), Atemnot, Verengung der Atemwege und eingeschränkter Gasaustausch. COPD lässt sich als eine Krankheit definieren, die durch eine fortschreitende, auch nach der Gabe von Medikamenten (wie Bronchodilatatoren und/oder Corticosteroiden) nicht vollständig umkehrbare Atemwegsverengung auf der Basis einer chronischen Bronchitis und/ oder eines Lungenemphysems gekennzeichnet ist.
Eine chronische Bronchitis liegt dann vor, wenn Husten und Auswurf über wenigstens drei Monate in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Jahren bestehen. Demgegenüber besteht bei der chronisch-obstruktiven Bronchitis eine ständige Atemwegsverengung.
Das Lungenemphysem wird pathologisch-anatomisch definiert als eine nicht mehr umkehrbare Erweiterung und Zerstörung der Lungenbläschen in den unteren Atemwegen. Mit Hilfe der Computertomographie des Brustkorbs (Thorax-CT) lässt sich erkennen, welcher Bereich in der Lunge von der Zerstörung am meisten betroffen ist und dementsprechend eine Charakterisierung des Emphysems vornehmen. Man unterscheidet das zentrilobuläre (zentroazinäre) Emphysem, panlobuläre (panazinäre), paraseptale Emphysem und das bullöse Lungenemphysem.
Zur Symptomatik der COPD gehören neben Atemnot (72,5%) und chronischem Husten (58,7%) mit Auswurf (63,6%) und ohne Auswurf (36,4%) auch eine verringerte Leistungsfähigkeit, hörbares Giemen (41,7%) sowie häufigere oder länger anhaltende bronchiale Infekte, im Spätstadium auch Gewichtsabnahme. Das Auftreten mindestens eines der genannten Symptome zusammen mit einem Risikofaktor (in der Regel Rauchen) begründet den Verdacht auf eine COPD und sollte Anlass zur gezielten Diagnostik sein.
Während die Basisdiagnostik der COPD meist durch den Hausarzt erfolgt, ist für die weiterführende Diagnose und Differentialdiagnose in der Regel ein Lungenfacharzt (Pneumologe) zuständig. Lungenfachärzte und Spezialkliniken verfügen über geeignete Untersuchungsmethoden und -Geräte, wie etwa die Ganzkörperplethysmographie (GKP) und die Diffusionskapazitätsmessung (DLCO oder TLCO), Spiroergometrie, 6-Minuten-Gehtest (6MWD).
Die Diagnose COPD richtet sich primär nach den Beschwerden des Patienten, in erster Linie aber nach den Ergebnissen der Lungenfunktionsprüfung. Der Schweregrad der Erkrankung wird anhand des FEV1-Werts (= forciertes exspiratorisches Volumen in einer Sekunde, auch „Einsekundenluft“ genannt) aus der Lungenfunktionsmessung bestimmt (dargestellt in Prozent vom Sollwert gemäß der sog. GOLD-Kriterien). Weitere wichtige Kriterien sind die krankheitsbezogene Lebensqualität anhand des CAT-Scores (CAT = COPD Assessment Test) und das Ausmaß der Atemnot (Dyspnoegrad 1-5 gemäß MRC-Skala).
Auch die Häufigkeit der schubweisen Verschlechterung (Exazerbation genannt) ist ein wichtiges Diagnose- und Prognosekriterium. Prognostisch bedeutsam ist dabei die Exazerbationsrate im zurückliegenden Jahr.
Passend zu diesem Thema hat der COPD Deutschland e.V. in Zusammenarbeit mit der Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland einen Patientenratgeber mit dem Titel: „Diagnostik bei obstruktiven Lungenerkrankungen“ herausgegeben, den Sie im Ausstellungszelt 3 am Stand 1 kostenlos erhalten.
Quelle: Vortrag von Prof. Dr. med. Helmut Teschler, Ärztlicher Direktor des Westdeutschen Lungenzentrums Ruhrlandklinik am Universitätsklinikum Essen, auf dem 10. Symposium Lunge am Samstag, den 2. September 2016 von 9:00-17:00 Uhr in Hattingen (NRW).
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Alle Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier: Symposium-Lunge 2017
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