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Starkes Übergewicht bei Frauen erhöht das Risiko für COPD und Asthma

Stark übergewichtige Frauen (mit einem hohen BMI und/oder Taillenumfang) haben ein höheres Risiko, an COPD und Asthma zu erkranken. Das zeigt eine aktuell veröffentlichte Studie aus Korea.

In älteren Untersuchungen wurde bereits gezeigt, dass Frauen eine stärkere Beeinträchtigung der Lungenfunktion und ein höheres COPD-Risiko haben als Männer, selbst wenn sie seltener rauchen. Unter Rauchenden erleiden Raucherinnen im Vergleich zu Rauchern einen rascheren Rückgang der Lungenfunktion im Alter zwischen 45 und 50 Jahren. Auch die Häufigkeit von Asthma und Krankenhausbehandlungen im Zusammenhang mit Asthma sei bei Frauen höher als bei Männern. Man nehme an, dass weibliche Hormone zu einem höheren Auftreten von Asthma bei Frauen beitragen, erklärt die North American Menopause Society (NAMS).

Es habe sich auch gezeigt, dass erhebliches Übergewicht (Adipositas) das Risiko für obstruktive Atemwegserkrankungen wie Asthma und COPD beeinflusst und zu einer Verschlechterung der Lungenfunktion führen könne, ergänzt die Fachgesellschaft. Die Häufigkeit einer Erkrankung an COPD bei übergewichtigen Menschen sei deutlich höher als bei Normalgewichtigen. Außerdem litten übergewichtige Frauen häufiger an Asthma als übergewichtige Männer.

In einer aktuell veröffentlichten Studie, die auf Daten von mehr als einer Million Frauen basiert, ermittelten die Autorinnen und Autoren die Auswirkungen des Body-Mass-Index (BMI) und des Bauchumfangs auf die Entwicklung von COPD und Asthma bei Frauen vor und nach der Menopause (siehe Menopause, online seit 21.02.2022). Die bevölkerungsbasierte Kohortenstudie von Forschenden aus Südkorea umfasste 1.644.635 Frauen im Alter ab 30 Jahren ohne bisherige COPD- oder Asthma-Diagnose, die sich im Jahr 2009 einer Krebsfrüherkennungsuntersuchung unterzogen hatten. Sie wurden basierend auf ihrem Menopause-Status zum Zeitpunkt der Krebs-Screenings als prä- beziehungsweise postmenopausal eingestuft. Die Forschenden teilten die Frauen in fünf BMI-Gruppen ein (Gruppe 1: <18,5 kg/cm2, Gruppe 2: 18,5–23 kg/cm2, Gruppe 3: 23–25 kg/cm2, Gruppe 4: 25–30 kg/cm2, Gruppe 5: ?30 kg/cm2). Es erfolgte auch eine Aufteilung in Gruppen entsprechend dem Bauchumfang (Gruppe 1: <60 cm, Gruppe 2: 65–75 cm, Gruppe 3: 75–85 cm, Gruppe 4: 85–95 cm, Gruppe 5: ?95 cm).

Die Forschenden beobachteten, dass ein hoher BMI und ein hoher Bauchumfang („Apfeltyp“ bzw. abdominelle Adipositas) unabhängig vom Menopause-Status das Risiko für COPD und Asthma deutlich erhöhten: Je höher der BMI und der Bauchumfang, desto größer das Risiko. Darüber hinaus wurde auch Untergewicht als Risikofaktor für COPD bei postmenopausalen Frauen identifiziert, was laut den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern darauf hindeutet, dass die Aufrechterhaltung eines gesunden Körpergewichts der Schlüssel zur Vorbeugung von COPD und Asthma bei Frauen ist.

„Diese Studie unterstreicht einen weiteren nachteiligen Effekt von Fettleibigkeit und abdominaler Adipositas bei Frauen und stellte insbesondere fest, dass Frauen mit einem hohen BMI und/oder Taillenumfang ein höheres Risiko hatten, an COPD und Asthma zu erkranken. Neben der Vermeidung von Tabakkonsum kann die Aufrechterhaltung eines gesunden Körpergewichts und einer gesunden Körperzusammensetzung dazu beitragen, das Auftreten von COPD und Asthma bei Frauen zu reduzieren“, betont Dr. Stephanie Faubion, medizinische Leiterin der NAMS.

Quelle: North American Menopause Society (NAMS) am 23.02.2022 & Biermann Medizin am 25.2.22