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Starkes Rauchen kann auch Altersdemenz und Alzheimer verursachen

Wer im Alter von 50 bis 60 Jahren pro Tag mehr als zwei Packungen Zigaretten raucht, ist im Vergleich zu Nichtrauchern doppelt so stark gefährdet, zwei Jahrzehnte später an einer Demenz zu erkranken. Davor warnen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Berlin unter Berufung auf eine aktuelle Studie.

Starke Raucher haben ein erhöhtes Risiko, an Altersdemenz zu erkranken. Davor warnen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Berlin. „Wer im mittleren Alter von 50 bis 60 Jahren täglich mehr als zwei Packungen Zigaretten raucht, ist im Vergleich zu Nichtrauchern doppelt so stark gefährdet, zwei Jahrzehnte später eine Demenz zu entwickeln“, erläutert Prof. Dr. Stefan Andreas, Ärztlicher Leiter der Lungenfachklinik Immenhausen. „Dieses Risiko hängt direkt von der Anzahl der gerauchten Zigaretten ab und steigt bereits deutlich (um 34 Prozent), wenn pro Tag mehr als eine halbe Packung Zigaretten geraucht wird. Das hat ein Forscherteam aus Finnland, Schweden und Kalifornien in einer Untersuchung mit über 21.000 Studienteilnehmern nachgewiesen (siehe Archives of Internal Medicine, Online-Vorabveröffentlichung am 25.10.20101).“

Verstopft nicht nur Gefäße, sondern schädigt offenbar auch den Hirnstoffwechsel

Rauchen fördert also nicht nur die Arterienverkalkung (Arteriosklerose) und erhöht damit das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle, sondern wirkt sich nachweislich auch negativ auf die kognitive Entwicklung im Alter aus. „Das betrifft nicht nur Formen der gefäßbedingten (vaskulären) Altersdemenz, die auf eine beeinträchtigte Sauerstoffversorgung des Gehirns zurückzuführen sind“, erklärt Prof. Andreas. „Den Forschern zufolge erhöht starkes Rauchen im mittleren Alter offenbar auch das Risiko für Alzheimer, was darauf hinweist, dass langjähriges Rauchen nicht nur die Blutgefäße verstopft, sondern auch den Stoffwechsel von Hirnzellen schädigen kann. Insgesamt zeigt die Studie ganz deutlich, dass das Gehirn gegenüber den Langzeitauswirkungen von starkem Tabakkonsum nicht immun ist.“