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Sport und vernünftige Ernährung helfen Gewichtszunahme nach Rauchstopp verhindern

Um nach einem Rauchstopp nicht übermäßig an Gewicht zuzulegen, sollten Exraucher Sport treiben und sich sich bewusst ernähren. So können sie gleichzeitig auch ihr Risiko senken, an COPD oder Lungenkrebs zu erkranken. Darauf machen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Berlin unter Berufung auf die Ergebnisse aktueller und älterer Studien aufmerksam.

Wer das Rauchen aufhört, sollte sich gesund ernähren, hochkalorische Nahrungsmittel meiden und mehr Sport treiben. So kann er verhindern, dass er nach dem Rauchstopp übermäßig zunimmt, und gleichzeitig sein Risiko senken, an COPD oder Lungenkrebs zu erkranken. Dazu raten die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Berlin unter Berufung auf die Ergebnisse aktueller und älterer Studien. „Nach einem Rauchstopp nehmen die meisten Exraucher zunächst einige Kilogramm an Gewicht zu, auch wenn sich ihr Ess- und Trinkverhalten nicht geändert haben sollte. Forscher aus Zürich haben herausgefunden, warum das so ist“, berichtet Prof. Dieter Köhler vom wissenschaftlichen Beirat der DGP und ehemaliger Ärztlicher Direktor der Lungenklinik Kloster Grafschaft in Schmallenberg. „Die Gewichtszunahme ist offenbar darauf zurückzuführen, dass der Rauchstopp eine veränderte Zusammensetzung der mikrobiellen Darmflora verursacht (siehe PLoS One online, doi: 10.1371/journal.pone.0059260). Insbesondere nehmen dann jene Bakterienstämme überhand, die auch in der Darmflora von Fettleibigen dominieren. Diese neu zusammengesetzte Darmflora kann die in der Nahrung enthaltene Energie offenbar besser verwerten und daher auch mehr davon dem Körper zur Verfügung zu stellen. Deshalb scheinen frische Nichtraucher an Gewicht zuzulegen, selbst wenn sie nicht mehr als vor dem Rauchstopp essen.“

Vermehrte Belüftung der Lunge und gesunde Ernährung bremsen Entzündungsprozesse

Um nach dem Rauchstopp nicht zuzunehmen, müssten Exraucher also eigentlich weniger Kilokalorien als gewohnt zu sich nehmen. Doch eine solche doppelte Einschränkung – keine Zigaretten und weniger essen – dürfte unzufrieden machen und daher nur schwer durchzuhalten sein. „Vielmehr wäre es sinnvoll, sich vernünftig und gesund zu ernähren und gleichzeitig mehr zu bewegen, um mehr Kilokalorien zu verbrennen, so dass man sich beim Essen nicht zu stark beschränken muss“, rät Köhler. „Außerdem hat sportliche Aktivität bekanntlich mehrere positive Effekte für die Gesundheit, insbesondere auch für Exraucher: Die Ausschüttung von Endorphinen bei körperlicher Anstrengung sorgt für Wohlbefinden und gute Stimmung und kann so die potenziell immer wieder aufkommenden Entzugserscheinungen eines ehemaligen Rauchers abmildern helfen. Wer Sport treibt, kann außerdem den altersbedingten und bei Rauchern beschleunigten Verlust der Lungenfunktion abbremsen und möglicherweise auch die Entwicklung einer COPD (chronisch-obstruktive Lungenerkrankung) verhindern, weil die vermehrte Belüftung der Lunge beim Sport in Verbindung mit dem Rauchverzicht förderlich dafür sind, dass sich die durch das langjährige Rauchen bedingten Entzündungsprozesse in der Lunge zurückbilden (siehe American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine (2007, Band 175/5, Seite: 458-463). Dasselbe gilt für die Prävention vieler Krebsformen einschließlich Lungenkrebs, wobei sportliche Aktivität auch das Rezidivrisiko bei bereits an Krebs Erkrankten zu senken vermag (siehe Journal of Clinical Oncology 2013, Band 31/Abstract 1520).“ Eine aktuelle Studie weist daraufhin, dass es zudem möglich ist, die Zusammensetzung der Darmflora durch eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse günstig (d.h. in Richtung der von Normalgewichtigen) zu beeinflussen, während insbesondere gesättigte Fette in der Nahrung dies eher zu verhindern scheinen (siehe Science 2013, Band 341/6150, Seite: 1241214).

Quelle: äin-red

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