Manche Kinder, die Asthma bronchiale haben, halten sich von sportlichen Aktivitäten fern, weil sie befürchten, dass eine erhöhte körperliche Belastung ihre Atemwegsprobleme verstärken könnte. Doch genau das Gegenteil ist der Fall – darauf weist eine aktuelle Studie von spanischen Forschern hin, die in der September-Ausgabe der Fachzeitschrift Medicine & Science in Sports & Exercise veröffentlicht wurde.
Die Wissenschaftler hatten 38 Kinder im Alter zwischen 7 bis 11 Jahren, die unter mittelschwerem bis schwerem Asthma leiden, untersucht. Die eine Hälfte der Kinder nahm zweimal wöchentlich an einem 90-minütigen Training teil – die andere Hälfte der Kinder in der Kontrollgruppe trieb hingegen keinen zusätzlichen Sport. Nach vier Monaten stellte sich heraus, dass die trainierten Kinder beim Sport viel weniger in Atemnot gerieten als noch vor Beginn der Studie und dass sich ihre Lungenfunktion durch das Training verbessert hatte. So fielen die durch die körperliche Anstrengung verursachte Verengung der Bronchien und die Atemnot, wie sie eigentlich für Asthmatiker typisch sind, bei den Trainierten weitaus geringer aus als vor Beginn der Studie. In der Kontrollgruppe zeichneten sich dagegen keinerlei Unterschiede ab. Rund die Hälfte (52 Prozent) der trainierten Kinder hatte zudem die Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten (inhalative Steroide) reduziert. Demgegenüber blieb der Medikamentenverbrauch in der Kontrollgruppe bei 71 Prozent der Kinder entweder gleich hoch oder stieg sogar weiter an. Dass sich die eingenommene Medikamentenmenge aber immerhin bei einem Drittel der untrainierten Kindern ebenfalls verringert hatte, führen die Forscher auf ein Schulungsprogramm zur Asthma-Kontrolle zurück, an dem alle Studienteilnehmer schon vor Beginn der Untersuchung teilgenommen hatten. Die Wissenschaftler schlussfolgern aus ihren Ergebnissen, dass ein überwachtes, körperliches Training die Lebensqualität von asthmatischen Kindern und die Kontrolle über ihre Erkrankung erheblich verbessern kann. Dabei vermuten sie übrigens auch, dass mehr Training (> als die in dieser Studie angeordneten 180 Minuten pro Woche) die Lungenfunktion noch weiter verbessern kann.
Quelle: Medicine & Science in Sports & Exercise (2007), Band 39(9), Seite 1481-1486. Zusammenfassung (abstract)