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Singen im Chor fördert Atemtechnik und soziale Kontakte von Lungenkranken

Gesangsunterricht in einem Chor kann nicht nur die Atemnot von Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) lindern helfen, sondern auch ihre soziale Interaktion fördern - und damit insgesamt ihr Wohlbefinden verbessern. Darauf machen die Lungenärzte des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) aufmerksam.

Gesangsunterricht in der Gruppe kann in zweifacher Weise dazu beitragen, die Krankheitsbewältigung von Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) zu verbessern. Denn Chorsingen fördert sowohl die Atemtechnik als auch die sozialen Kontakte. Darauf machen die Lungenärzte des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) aufmerksam. „COPD ist eine chronische, fortschreitende Erkrankung, die mit zunehmender Atemnot und körperlicher Leistungsschwäche verbunden ist. Insofern schränkt sie die betroffenen Patienten nicht nur in körperlicher Hinsicht erheblich ein, sondern auch in sozialer – manche Betroffenen laufen Gefahr zu vereinsamen“, erläutert Dr. Andreas Hellmann, Vorstandsvorsitzender des BdP und praktizierender Lungenfacharzt in einer Augsburger Gemeinschaftspraxis. Eine wissenschaftliche Studie aus England (siehe BMC Pulmonary Medicine 2012, Band 12, Seite 69) hat aufgezeigt, dass zweimal wöchentliche Gesangsstunden in der Gruppe das Allgemeinbefinden von COPD-Patienten deutlich mehr steigern als ebenso häufige Filmabende mit anschließender Diskussion. „Es fanden sich zwar keine objektivierbaren Unterschiede in der Lungenfunktion und körperlichen Belastungsfähigkeit zwischen der Chor- und der Filmgruppe. Die Patienten der Chorgruppe berichten aber, dass sie durch den Gesangsunterrichts gelernt haben, ihren Atem besser zu nutzen, dass sie durch die verbesserte Atemtechnik ihre Fitness steigern konnten und mehr Kontrolle über ihren Atem empfinden. Außerdem haben die Chorstunden sie dazu motiviert, aus dem Haus zu gehen und andere Menschen zu treffen. Singen im Chor kann also nicht nur die Atemnot der Patienten lindern helfen, sondern auch die soziale Interaktion von COPD-Patienten fördern - und damit insgesamt ihr Wohlbefinden verbessern.“

Das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden

Ohne körperliche oder psychische Belastung atmen gesunde Menschen meist unbewusst und oberflächlich. Beim Singen lernt man, tiefere Atemzüge zu nehmen und trainiert dadurch die Atemmuskulatur, insbesondere das Zwerchfell. „Außerdem macht Singen Spaß – somit können auch COPD-Patienten das Training zur Verbesserung ihrer Atemtechnik mit dem Angenehmen und Positiven verbinden. Möglichkeiten zur Steigerung der Lebensqualität, die zusätzlich zur pharmakologischen und physiotherapeutischen Therapie zur Verfügung stehen, sollten insbesondere bei der Versorgung von Patienten mit chronischen Erkrankungen mehr Anwendung finden“, betont Dr. Hellman.

Quelle: äin-red

Dies ist eine Pressemeldung des Bundesverbands der Pneumologen (BdP). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.lungenaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des Patienteninformationsportals der Lungenärzte-im-Netz verlinken.