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Sind Tabakerhitzer weniger gefährlich als Zigaretten?

In Tabakerhitzern werden erheblich weniger krebserregende Stoffe als in herkömmlichen Zigaretten erzeugt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie unter Mitwirkung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR).

Wer Zigaretten raucht, setzt sich vielzähligen, gesundheitlichen Risiken aus. Mittlerweile sind alternative Erzeugnisse auf dem Markt, die einen weniger schädlichen Nikotinkonsum versprechen, etwa E-Zigaretten oder Tabakerhitzer. Wie sind deren gesundheitlichen Risiken einzuschätzen? „Die Vielzahl neuartiger Produkte auf dem Tabak- und Nikotinmarkt stellt die Risikobewertung vor völlig neue Herausforderungen“, erklärt Prof. Dr. Reiner Wittkowski, Vizepräsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), aus Anlass eines Expertentreffens der Weltgesundheitsorganisation WHO am BfR zum Thema Tabak und Sucht. „Eine Studie von Forscherinnen und Forschern des BfR und des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts Sigmaringen zeigt nun, dass Tabakerhitzer weniger schädliche Stoffe, wie zum Beispiel krebserregende Substanzen, erzeugen als herkömmliche Tabakprodukte.“ Gesundheitliche Beeinträchtigungen seien trotzdem möglich (siehe Archives of Toxicology, Online-Veröffentlichung am 5.5.2018).

Bei einem Tabakerhitzer-System wird der Tabak nicht wie bei einer Zigarette verbrannt, sondern lediglich auf bis zu etwa 350 Grad Celsius erwärmt. Das Forscherteam verglich mit Hilfe einer Rauchmaschine, wie viel an toxischen Stoffen beim Betrieb eines Tabakerhitzer-Systems im Vergleich zu einer konventionellen Zigarette entstehen. Dabei stellte sich heraus, dass sich deutlich weniger Aldehyde (um 80 bis 95 Prozent verringert) und flüchtige organische Verbindungen (um 97 bis 99 Prozent vermindert) bilden. Der Nikotingehalt war dagegen vergleichbar mit dem einer herkömmlichen Zigarette. Fazit: Beim Erhitzen von Tabak entstehen erheblich weniger krebserregende Stoffe (Karzinogene). Die gesundheitlichen Risiken sollten jedoch nach Ansicht der Forscher auch auf längere Sicht noch gründlich erforscht werden.

Bei dem WHO-Treffen am BfR berieten rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 25 Ländern über die Frage, wie das Suchtpotenzial von Tabakerzeugnissen verringert werden kann. Dabei ging es um das Absenken des Nikotingehalts sowie um die Frage, wie Zusatzstoffe im Tabak (zum Beispiel Zucker oder Menthol) die Abhängigkeit erhöhen können. Das Berliner Treffen bereitete die 8. Konferenz der WHO-Vertragsparteien zum Tabakrahmenabkommen FCTC vor, das Anfang Oktober 2018 in Genf stattfindet und wird sich mit den gesundheitlichen Risiken von Nikotin und Tabakzusatzstoffen befasst.

Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)