Die Sorge von Asthmatikerinnen, dass eine fortgesetzte Einnahme von Asthma-Medikamenten während des Stillens ihrem heranwachsenden Kind schaden könnte, ist unbegründet. Schwedische Wissenschaftler aus Lund und Malmo haben festgestellt, dass nur vernachlässigbar kleine Mengen des Medikamentenwirkstoffes in der Muttermilch nachzuweisen sind, wenn die betroffenen Frauen ihre inhalierbaren Corticosteroide (ICS) weiterhin einnehmen. Diese Untersuchungsergebnisse wurden kürzlich auf dem pneumologischen Fachkongress der „European Respiratory Society“ in München vorgestellt.
An der Untersuchung nahmen 8 Asthmatikerinnen mit ihren Säuglingen teil, die zweimal täglich ein Asthmamedikament (mit dem Wirkstoff Budenosid) inhalierten (entweder 200 mg oder 400 mg). Jeweils kurz vor und 8 Stunden nach der morgendlichen Medikamenten-Einnahme wurde der Wirkstoffgehalt im Blut und in der Brustmilch der Frauen bestimmt. Außerdem wurde den Babies 1 bis 1,5 Stunden nach der Arzneigabe und dem morgendlichen Stillen Blut abgenommen - also zu einem Zeitpunkt, an dem die größte Medikamentenmenge zu erwarten ist, die das betreffende Baby im Verlauf eines Tages über die Milch aufnimmt. Wie sich in den Laboranalysen herausstellte, war der Wirkstoffgehalt im Blut der Säuglinge durchschnittlich um das 600-fache geringer als im Blut der Mütter. Bei 5 der 8 untersuchten Babies lag er sogar unter der Nachweisgrenze. Nach Ansicht von Studienleiterin Anette Fält sollte dies Patientinnen darin bestärken, ihre Asthmatherapie mit ICS auch während des Stillens unbesorgt fortführen zu können.
Quelle: Anette Falt et al: „Negligible exposure of infants to budenoside via breast milk.“
16th ERS Annual Congress 2006, Zusammenfassung (abstract) Nr. 3855, Seite 664s.