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Selbsthilfegruppe für COPD-Patienten feiert Zehnjähriges!

Das Leben endet nicht mit der Diagnose COPD-Lungenemphysem. Es beginnt neu, nur auf eine andere Art und Weise als bisher. – Das ist der Leitspruch der Selbsthilfegruppe Lungenemphysem-COPD Deutschland, die sich jetzt schon seit zehn Jahren engagiert um die Aufklärung und Unterstützung von Patienten mit COPD und deren Angehörige bemüht und auch schon einiges im Sinne der Betroffenen erreicht hat.

Lungenerkrankungen wie die chronisch-obstruktive Bronchitis mit oder ohne Lungenemphysem (COPD), deren Hauptursache nach wie vor das Rauchen ist, sind weltweit auf dem Vormarsch. Einer großen Erhebung im Jahr 2007 zufolge leiden derzeit mehr als 6 Millionen Deutsche überwiegend ab dem 40. Lebensjahr an COPD. Und weltweit wird die COPD bereits im Jahr 2020 die dritthäufigste krankheitsbedingte Todesursache sein.

Um die Öffentlichkeit und Betroffene über das Krankheitsbild COPD aufzuklären, dessen Ursachen aufzuzeigen und über Möglichkeiten der Behandlung und Vorbeugung zu informieren, wurde vor zehn Jahren - nämlich am 06.11.2001 - die Selbsthilfegruppe (SHG) Lungenemphysem-COPD Deutschland von Jens Lingemann, der selbst an COPD und Lungenemphysem erkrankt ist, in Hattingen/Ruhr gegründet. „Als ich die SHG im November 2001 als reine Privatinitiative gründete, hätte ich niemals erwartet, dass dieses einmal zu einem derart umfangreichen und gut angenommenen Projekt würde, an dem mehr als 300 ehrenamtliche Helfer engagiert mitwirken,“ berichtet Lingemann. „Aus anfänglich 5 Teilnehmern sind mittlerweile etwas mehr als 11.000 Betroffene, Angehörige, Ärzte, Fachpersonal und Therapeuten geworden, die wir über unsere Mailingliste, den zweimal im Monat erscheinenden Newsletter und unsere 52 regional aktiven Selbsthilfegruppen erreichen. Durch unsere intensive Pressearbeit haben wir seit 2001 mehrere hundert Artikel in der Tages- und Fachpresse veröffentlicht, zudem gab es eine Beteiligung an 18 Fernsehbeiträgen.“

Die Organisation steht Betroffenen auch beratend zur Seite und versucht zum Beispiel, wo dies möglich ist, konkrete Hilfestellung im Umgang mit Ämtern und Institutionen zu geben. Hierzu wurde extra ein Arbeitskreis eingerichtet. Ein wichtiges Zeil der SHG besteht darin, Betroffenen, die häufig aufgrund einer starken Mobilitätseinschränkung kaum oder gar keine sozialen Kontakte mehr haben, aus dieser Isolation heraus zu holen und ihnen mehrere unterschiedliche Plattformen zur Kommunikation und zum Austausch anzubieten.

Derzeit gibt es in Deutschland 52 regionale Selbsthilfegruppen innerhalb der Organisation SHG Lungenemphysem-COPD Deutschland, die sich meist einmal pro Monat treffen. Diese Treffen dienen dem Erfahrungsaustausch der Betroffenen und Angehörigen untereinander, wobei gelegentlich auch Vorträge von Lungenfachärzten, Therapeuten und anderem Fachpersonal gehalten werden. Für Menschen, die aufgrund ihrer Erkrankung nicht mehr in der Lage sind das häusliche Umfeld zu verlassen, um an den Treffen teilzunehmen und die keinen Internetzugang haben, bietet die Organisation auch die Möglichkeit, sich mit einem der 178 regionalen telefonischen Ansprechpartner auszutauschen. Die SHG steht darüber hinaus im ständigen Kontakt zu Medizinern, Verbänden, Kliniken und Rehabilitationszentren, Forschungsinstituten, Vereinen und Fachorganisationen, wodurch wertvolle Kontakte geknüpft werden, von denen die Patienten im Hinblick auf Information und Unterstützung profitieren können. Beispielsweise bietet die SHG eine gezielte und stets aktuelle Aufklärung über Operationsverfahren, wie zum Beispiel die Lungentransplantation (LTX) oder die verschiedenen Verfahren der bronchoskopischen Lungenvolumenreduktion, neueste Innovationen bei medizinischen Geräten und aktuellen Ergebnissen der medizinischen Forschung.

Am 09. Juni 2012 wird zum fünften Mal gemeinsam mit den Kooperationspartnern COPD-Deutschland e.V. und der Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V. das 5. Symposium - Lunge in Hattingen, im Westfälischen Industriemuseum veranstaltet, welches im Jahr 2011 mehr als 2100 Besucher aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland nach Hattingen zog. Im Jahr 2012 werden erneut elf namhafte Pneumologen aus allen Teilen Deutschlands vor Patienten, Angehörigen und Interessierten Vorträge zum Thema COPD halten. Wertvolle Informationen lassen sich auch während einer 90-minütigen Fragestunde zum Ende der Veranstaltung und in einer umfangreichen Informationsausstellung sammeln.

Quelle: Selbsthilfegruppe (SHG) Lungenemphysem-COPD Deutschland