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Schützen Asthmamedikamente auch vor Arterienverkalkung ?

Wer wegen seines Asthmas Cortison inhalieren muss, könnte den Vorteil haben, dass dieses Medikament offenbar auch gegen die Bildung von arteriosklerotischen Veränderungen in den Blutgefäßen wirkt. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung unter Berufung auf die Ergebnisse einer aktuellen Studie aus Japan hin.

Inhalierbares Cortison, das viele Asthmatiker gegen die krankheitsbedingte Entzündung in ihren Bronchien einnehmen müssen, könnte auch den Vorteil haben, vor Arterienverkalkung (Arteriosklerose) zu schützen. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung (DLS) in Hannover hin in unter Berufung auf die Ergebnisse einer aktuellen Studie aus Japan (siehe European Respiratory Journal, Online-Vorabveröffentlichung am 22.4.2010)). „Asthmatiker, die Cortison inhalieren, weisen weniger Kalkablagerungen in den Arterien und weniger verdickte Wände der Halsschlagader auf – das haben die japanischen Forscher bei Ultraschalluntersuchungen festgestellt“, berichtet Prof. Harald Morr, Vorstandsvorsitzender der DLS.

Entzündungshemmende Wirkung verhindert auch Gefäßveränderungen

Während Alter, männliches Geschlecht und Fettsstoffwechselstörungen bekannte Risikofaktoren für eine vorzeitige Arteriosklerose darstellen, verringert sich dieses Risiko mit steigender Dosis des inhalierten Cortisons. „Dieses Ergebnis überrascht, da wir wissen, dass inhalierte Medikamente vornehmlich in der Lunge, aber nur in ganz minimalen Mengen außerhalb des Atemtraktes vom Körper aufgenommen werden“, erläutert Morr. „Obwohl die Menge an Cortison, die beim Inhalieren auch in den Blutkreislauf gelangt, mit Sicherheit sehr gering ist, reicht sie offenbar dazu aus, das Ausmaß arteriosklerotischer Veränderungen (das heißt Kalkablagerungen und Verdickung der Gefäßinnenwand) zu begrenzen. Denn wie beim Asthma bronchiale beruht auch die Entwicklung arteriosklerotischer Veränderungen auf Entzündungsprozessen, die durch inhalierbares Cortison gehemmt werden. Kortison in Form von Tabletten oder Spritzen hat auf die Entwicklung einer Arteriosklerose hingegen keinen positiven Einfluss - im Gegenteil, Kortison erhöht das Risiko für Herzgefäßkrankheiten durch das Auftreten von Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck.“