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Schlaganfall-Risiko von starken Rauchen bleibt lebenslang erhöht

Raucher, die ihr Laster aufgeben, können ihr Risiko für Schlaganfälle, Herz- und Gefäßerkrankungen deutlich verringern. Starker Nikotinkonsum erhöht dieses Risiko allerdings für ein Leben lang.

Starke Raucher haben ein Langzeitrisiko für Schlaganfälle, das weiterhin auf ihnen lastet, auch wenn sie das Rauchen schon vor Jahren aufgegeben haben. Dies berichteten US-Forscher vom „John Hopkins Hospital“ in Baltimore, Maryland kürzlich auf der alljährlichen internationalen Schlaganfall-Konferenz (International Stroke Conference 2006) der amerikanischen Schlaganfall Liga (American Stroke Association). Die Wissenschaftler um Dr. Sachin Agarwal haben 42 Patienten (27 Ex-Raucher und 15 Nie-Raucher in einem durchschnittlichen Alter von 73 Jahren) im Kernspin mittels der so genannten Magnet-Resonanz-Tomografie untersucht, wobei sie vor allem nach arteriosklerotischen Veränderungen an den Hals- und Herzschlagadern Ausschau hielten. Die ehemaligen Raucher hatten im Mittel 20 Päckchen-Jahre geraucht und vor etwa 30 Jahren ihren Tabakkonsum eingestellt.

Das Forscherteam stellte fest, dass die untersuchten Gefäßwände bei Ex-Rauchern ein um 1,13 Kubikmillimeter größeres Volumen hatten als bei Nie-Rauchern. Dabei hingen die Ausmaße der Gefäße direkt mit der jeweiligen Dauer und Intensität des Zigarettenkonsums zusammen: Je stärker die Betroffenen geraucht hatten, umso stärker waren ihre Gefäßwände infolge von Ablagerungen verdickt. „Das heißt, die Menge an Zigaretten, die man in seinem Leben geraucht hat, ist sehr viel entscheidender als die Dauer, seit der man nicht mehr raucht“, kommentiert Dr. Agarwal das Untersuchungsergebnis. „Vor allem in der Halsschlagader ist die Rückbildung von Nikotin bedingten Ablagerungen – auch nach langjähriger Abstinenz - nicht besonders effektiv. Daher sollten Raucher so bald wie möglich ihr Laster aufgeben. Und Menschen, die grade erst mit dem Rauchen begonnen haben, sollten sich bewusst sein, dass sie mit ihrem Tabakkonsum ein lebenslanges Risiko für Schlaganfälle, Herz- und Gefäßkrankheiten eingehen. Ein Rauchstopp kann dieses Risiko zwar nicht wieder aus der Welt schaffen, es aber zumindest verringern.“

Quelle: www.medscape.com