Zusammenfassung des Vortrags von Prof. Dr. Susanne Lang, Chefärztin an der Medizinischen Klinik II am SRH Waldklinikum Gera zum Thema „Notwendigkeit der Verordnung der Sauerstoff-Langzeittherapie und Umsetzung der Therapie durch den Patienten“:
Sauerstoff steht am Beginn jedes Lebens und ist so wichtig wie Essen und Trinken. Um eine ausreichende Versorgung des menschlichen Organismus mit Sauerstoff zu gewährleisten müssen verschiedene Organsysteme – Lunge, Herz, Kreislauf, Muskulatur - zusammenarbeiten. Bei einem chronischen Sauerstoffmangel durch Erkrankungen der Atemwege oder der Lunge müssen Herz und Kreislauf versuchen, den Mangel auszugleichen. Die Muskulatur arbeitet dann so zusagen „auf Sparflamme“. Längerfristig führt dies zu einer Überlastung des Herzens, zu einer verminderten körperlichen Leistungsfähigkeit und verringerten Lebensqualität sowie zu einer verkürzten Lebenserwartung. Deshalb ist die Sauerstoff-Langzeittherapie so wichtig für Patienten, die einen chronischen, d.h. lang anhaltenden Mangel an Sauerstoff haben. Wenn ein Mangel nur vorübergehend besteht, z.B. bei einer Lungenentzündung oder bei einer vorübergehenden Verschlechterung der Lungenkrankheit (z.B. Exazerbation bei COPD), ist es demgegenüber nicht sinnvoll, sofort eine Langzeitbehandlung mit Sauerstoff einzuleiten.
Wenn Sauerstoff verordnet wird, muss gemessen werden, wie niedrig der Sauerstoffgehalt im Blut ohne zusätzliche Gabe von Sauerstoff ist und wie stark der Sauerstoffgehalt im Blut durch Sauerstoffgabe ansteigt. So lässt sich die Flussrate, die am Sauerstoffgerät eingestellt wird, bestimmen. Der Patient sollte diese Einstellung nicht selbständig verändern und die Behandlung möglichst konsequent durchführen. Es wird empfohlen die Sauerstoff-Langzeittherapie mindestens 16 Stunden am Tag (besser 24 Stunden) durchzuhalten.
Für eine effektive Umsetzung der Therapie ist es sinnvoll, dass sich Patienten möglichst gut über die Behandlung und die Geräte informieren. Dazu gehören die Pflege der Geräte, die Verwendung von sterilem Wasser (wenn nötig), wie man im Urlaub versorgt werden kann oder was man bei Flugreisen beachten muss. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Patient, Krankenhausarzt und Hausarzt oder Lungenarzt ist wichtig und wird von Patientenselbsthilfegruppen unterstützt.
3. Symposium Lunge
"COPD und Lungenemphysem" - Welches sind die entscheidenden Therapiesäulen? Von der Prophylaxe bis zur operativen Behandlung“
am Samstag, 3. Oktober 2009
09.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Westfälisches Industriemuseum
Henrichshütte - Gebläsehalle -
Werksstraße 31-33
45527 Hattingen/Ruhr
Anfragen bezüglich des Symposiums Lunge 2009 richten Sie bitte an die Organisationsleitung Jens Lingemann
Lindstockstraße 30
45527 Hattingen
Telefon: 02324 - 999 959
symposium-org@ lungenemphysem-copd.de