Ausschlaggebend für die Übernahme der Schirmherrschaft für die drei Patientenorganisationen (COPD - Deutschland e.V., Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V. und Lungenemphysem – COPD Deutschland) war für Roland Kaiser zum einen sein persönliches Erleben als COPD-Patient und zum anderen sein Engagement, zu der so dringend notwendigen Aufklärung der Öffentlichkeit über die weitgehend unbekannte Volkskrankheit COPD einen weiteren Beitrag zu leisten.
Roland Kaiser hat in seinem Buch „Atempause - Alles ist möglich“, das in erweiterter Neuauflage auch als Hörbuch erschienen ist, eindrucksvoll beschrieben, wie seine Erkrankung an COPD sein privates und sein berufliches Leben geprägt hat und was ihn persönlich dazu veranlasste, seine Erkrankung öffentlich zu thematisieren. Nach einer Lungentransplantation im Frühjahr 2010 hat für Roland Kaiser, wie er selbst sagt, ein neues - sein zweites - Leben begonnen. Dazu gehört auch, dass er nunmehr einen Teil seiner Zeit dafür verwendet, den von der COPD betroffenen Frauen und Männern Mut zu machen, sich zu ihrer Erkrankung zu bekennen und damit bestmöglich leben zu lernen. „Alles ist möglich“, lautet sein Motto.
Roland Kaiser möchte mit der Übernahme der Schirmherrschaft aber auch die langjährige ehrenamtliche Arbeit - bei der Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V. sind es schon 25 Jahre! - und die Verdienste der drei Patientenorganisationen würdigen und anerkennen, deren Schirmherr er künftig sein wird.
Die Lungenerkrankungen chronisch-obstruktive Bronchitis mit oder ohne Emphysem, sind weltweit auf dem Vormarsch. Hinter der Abkürzung COPD steht der englische Begriff Chronic Obstructive Pulmonary Disease, auf Deutsch: Chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Der Begriff COPD wird als Sammelbegriff für die chronisch-obstruktive Bronchitis und für das Lungenemphysem verwendet.
Für das Verständnis der Erkrankung entscheidend sind die Wörter chronisch obstruktiv. Sie besagen, dass bei den Betroffenen die Atemwege dauerhaft eingeengt sind. Die typischen Krankheitszeichen der COPD sind:
- Auswurf (häufig auch morgens)
- Husten (vor allem morgens)
- Atemnot (anfänglich insbesondere bei körperlicher Belastung).
Die Bedeutung dieser Symptome wird – vor allem wegen des noch völlig unzureichenden Wissens über den lebensbedrohlichen Verlauf der COPD – sowohl von den Betroffenen als auch häufig noch von Ärzten erheblich unterschätzt. Die Chance eine COPD im Anfangsstadium zu erkennen, haben Patient und Arzt nur einmal, weil die Erkrankung fortschreitet! Wird sie verpasst, ist nach den heute verfügbaren Therapiemöglichkeiten nur noch eine Behandlung der Symptome möglich. Wenn eine COPD nicht adäquat behandelt wird, kommt es längerfristig in den meisten Fällen zu einer Überblähung der Lunge - ein so genanntes Lungenemphysem entsteht. Die Lungenbläschen, über die der eingeatmete Sauerstoff in das Blut hinein und das Kohlendioxid aus dem Blut heraus transportiert wird, werden zerstört. Sämtliche Organe werden dann nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt.
In Deutschland waren im Jahr 2007 bereits rund 6,4 Millionen Männer und Frauen betroffen. Die COPD ist – entgegen eines weitverbreiteten Irrtums – keine ausgesprochene Erkrankung von Männern. Vielmehr hat der Anteil der betroffenen Frauen in den letzten Jahren tendenziell deutlich zugenommen.
Hauptursache für die Entstehung der COPD und des Lungenemphysems ist und bleibt in den Industrieländern das Rauchen. Schon im Jahr 2020 – also recht bald – wird nach den Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die COPD weltweit die dritthäufigste krankheitsbedingte Todesursache sein.
Der sich mit der Zeit einstellende dramatische Mobilitätsverlust mindert in beträchtlichem Umfang die Lebensqualität der Betroffenen. Nicht selten entstehen im weiteren Verlauf der Erkrankung zusätzliche Begleiterkrankungen wie Herz- und Gefäßerkrankungen, Muskel- und Knochenabbau sowie Depressionen.
Eine Heilung der COPD und des Lungenemphysems sind nach heutigem Stand der Medizin allenfalls durch eine Lungentransplantation möglich - vorausgesetzt es kommt nach einer Transplantation zu einem optimalen Verlauf.
Wie bei jeder schweren chronischen, mitunter potenziell lebensbedrohlichen Erkrankung ist auch bei einer COPD oder einem Lungenemphysem der persönliche Umgang mit der Erkrankung entscheidend für das gesamte weitere Leben.
Selbsthilfe schafft Lebensqualität! Dazu müssen die Betroffenen selber aktiv werden, Eigenverantwortung übernehmen und sich zum informierten Patienten machen, damit sie zusammen mit ihrem behandelnden Arzt – am besten einem Lungenfacharzt - ihre COPD im Alltag so gut wie möglich bewältigen können.
Hilfe zur Selbsthilfe geben und über die Erkrankungen in einer für Laien verständlichen Sprache informieren, ist Teil des Angebots der drei bundesweit tätigen Patientenorganisationen (COPD – Deutschland e.V., Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V., Lungenemphysem – COPD Deutschland). Diese Organisationen, die seit Jahren eng zusammenarbeiten, bieten in ihren regional aktiven Selbsthilfegruppen und Ortsverbänden (derzeit insgesamt 80), auf ihren Internetseiten (www.copd-deutschland.de, www.patientenliga-atemwegserkrankungen.de, www.lungenemphysem-copd.de), mit der Fachzeitschrift „Luftpost“ sowie mit zahlreichen von Betroffenen geschriebenen Patientenratgebern und mit dem jährlich die Informationen und Hilfen an, die die COPD-Patienten brauchen, um ihre Erkrankung besser bewältigen zu können. Bei dieser ausschließlich ehrenamtlich geleisteten Arbeit werden die Patientenorganisationen von einer Vielzahl von national und international anerkannten deutschen Lungenfachärzten unterstützt.
Roland Kaiser sei schon einmal für sein persönliches Engagement gedankt, durch das er wesentlich dazu beiträgt, die COPD in Deutschland einer breiten Öffentlichkeit bekanntzumachen.