Nicht nur Erwachsene – auch Kinder schnarchen, manche von ihnen sogar regelmäßig. Zu diesem Ergebnis kommt Dr. Claudia Kühni von der Universität Bern nach einer Befragung der Eltern von 8700 Kindern in der Grafschaft Leicestershire, über die sie kürzlich auf dem Kongress der European Respiratory Society in Kopenhagen berichtete.
Mehr als die Hälfte der Kinder im Alter von 1 bis 4 Jahren schnarchen gelegentlich. Etwa 8% der 1- bis 9-Jährigen schnarchen sogar regelmäßig jede Nacht. Dabei steige die Anzahl der gewohnheitsmäßigen Schnarcher mit dem Alter an: Von 6% bei den 1-Jährigen auf bis zu 13% bei den 4-Jährigen, erläutert Kühni. In der Altersgruppe zwischen 4 und 9 Jahren schnarcht etwa jedes zehnte Kind.
Passivrauchen fördert Schnarchen
In der Studie zeichnete sich ebenfalls ab, dass ein wichtiger Faktor, der das Schnarchen fördert, das Passivrauchen ist. So waren diejenigen Kinder, deren Eltern rauchten , in der Untersuchung überdurchschnittlich oft betroffen. Mögliche Auswirkungen durch das Schnarchen sind erhöhte Hämoglobin-Werte im Blut, Verhaltensstörungen und sinkende Schulleistungen – die selbst dann auftreten, wenn noch kein durch das nächtliche Schnarchen verursachter Sauerstoffmangel nachzuweisen ist. Außerdem treten bei Kindern, die regelmäßig schnarchen, häufiger Atemwegsinfektionen durch Viren und Bakterien auf, sowie Mittelohr- und chronische Nasenschleimhautentzündungen. Regelmäßig schnarchende Kinder sollten daher auf Langzeitschäden im Hals-Nasen-Ohren-Bereich sowie auf mögliche Lern- und Verhaltensstörungen von einem Lungenfacharzt, der sich auf Kinder spezialisiert hat, oder von einem Kinderarzt untersucht werden, empfiehlt Kühni.
Quelle: WirtschaftsTip (Oktober 2005), S.27