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Rauchverbot in der Gastronomie gut für die Gesundheit

Wenige Wochen seit der Einführung eines Rauchverbots in Schottlands Kneipen leiden Angestellte in der Gastronomie unter deutlich weniger gesundheitlichen Beschwerden durch Passivrauchen – ihre Gesundheit hat sich bereits nach einem Monat deutlich gebessert.

Das jetzt in Schottland in Kneipen und Bars herrschende Rauchverbot hat einer kleinen Untersuchung zufolge bereits nach wenigen Wochen die Gesundheit der Gastronomieangestellten verbessert. Das berichten Forscher der Universität Dundee im Fachblatt Journal of the American Medical Association (JAMA). Demnach sank die Zahl der Theken-Männer und -Frauen, die unter Atemwegsproblemen, brennenden Augen oder Entzündungen in Hals- und Nasenschleimhaut litten, nach nur einem Monat von knapp 80 auf 53 Prozent. Nach einem weiteren Monat gaben nur noch 49 Prozent der Mitarbeiter an, weiterhin unter denselben Beschwerden wie in der Zeit vor dem Rauchverbot zu leiden. Im gleichen Zeitraum besserten sich auch die Lungen- und Blutwerte der Probanden merklich.

Zwar stützt sich die Untersuchung von Daniel Menzies und Kollegen auf eine recht kleine Stichprobe von nur 77 Angestellten, die sich für insgesamt drei Tests vor und nach dem Rauchverbot zur Verfügung gestellt hatten. Trotzdem wird in der Untersuchung bestätigt, was auch in anderen Ländern bereits offenkundig geworden ist. So hat das drastische Rauchverbot in Italien ersten medizinischen Studien zufolge zu einer spürbaren Verringerung von Herzinfarkten geführt. Allein in der Region Piemont ist die Zahl der Patienten unter 60 Jahren, die mit akutem Herzinfarkt ins Krankenhaus kamen, in den ersten fünf Monaten nach Einführung des Rauchverbots um elf Prozent gesunken. Darüber hinaus widerlegen Fakten aus den USA, die der Mediziner Mark Eisner von der Universität von Kalifornien in San Francisco in derselben „JAMA“-Ausgabe in einem Kommentar aufführt, die Argumente gegen ein Rauchverbot. Demnach wird in den USA das Verbot in Restaurants fast 100-prozentig befolgt und in Bars etwa zu 75 Prozent. Mehrere internationale Studien hätten gezeigt, dass die Bevölkerung das Rauchverbot größtenteils unterstützt. Hinsichtlich eines angeblichen Einnahmenverlustes für Kneipiers und Restaurantbesitzer schreibt Eisner, dass die steuerlichen Abgaben und andere verfügbare Zahlen keinerlei Umsatzeinbruch durch das Rauchverbot erkennen lassen. Ganz im Gegenteil: Einige Gaststätten hätten ihre Umsätze in rauchfreier Luft sogar verbessern können.

Quelle: Journal of the American Medical Association (JAMA) 2006, Band 296, Seite 1742-1748.
Zusammenfassung (abstract)