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Rauchstopp verbessert auch die psychische Gesundheit erheblich

Gefühle der Angst, Depression und Stress treten bereits sieben Wochen nach einem Rauchstopp deutlich seltener auf als bei Studienteilnehmern, die weiterrauchen. Gleichzeitig steigen positiver Affekt und Stimmungslage bei Nikotin-Abstinenten langfristig und erreichen eine insgesamt größere psychische Lebensqualität im Vergleich zu den Rauchstoppunwilligen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Übersichtsstudie, auf die die Lungenärzte des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) hinweisen.

Der Verzicht auf Zigaretten verbessert nicht nur die physische sondern auch die die psychische Gesundheit von Ex-Rauchern. Darauf weisen die Lungenärzte des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) hin. „Gefühle der Angst, Depression und Stress treten bereits sieben Wochen nach einem Rauchstopp deutlich seltener auf als bei Studienteilnehmern, die weiterrauchen. Gleichzeitig steigen positiver Affekt und Stimmungslage bei Nikotin-Abstinenten langfristig und erreichen eine insgesamt größere psychische Lebensqualität im Vergleich zu Rauchern, die einen Rauchstopp nicht schaffen“, berichtet Dr. Thomas Hering, Vorstandsmitglied des BdP und praktizierender Lungenfacharzt in Berlin. Das hat eine Analyse von insgesamt 26 Studien ergeben, die sich mit der psychischen Gesundheit von Patienten vor und nach einem konsequenten Rauchstopp beschäftigt haben und das Auftreten der genannten psychischen Parameter (Angst, Depression und Stress) ab sieben Wochen (bis zu neun Jahre) nach Abstinenzbeginn untersuchten (siehe British Medical Journal 2014, Band 348, Seite g1151). „Viele Raucher glauben fälschlicherweise, sie könnten durch Zigarettenrauchen Stress lindern und ihre Stimmung verbessern. Doch in Wahrheit scheint genau das Gegenteil der Fall zu sein! Das liegt daran, dass chronischer Tabakkonsum die Signalübermittlung an den Nikotin-sensiblen Bindungsstellen im Gehirn langfristig verändert“, erläutert Dr. Hering. Ein plötzlicher Verzicht auf das gewohnte Nikotin führt bei Nikotinabhängigen daher zu Entzugserscheinungen - wie schlechte Stimmung, Gereiztheit und Angstgefühlen, die von Rauchern häufig als Zeichen von äußerem (anstatt innerem) Stress gedeutet werden. In der Folge greifen sie zu Zigaretten, um ihren Stress und ihre Beschwerden zu lindern, also sozusagen um sich zu entspannen, was auch funktioniert – allerdings nur kurzfristig, bis erneut Entzugserscheinungen aufkommen. Dabei werden - um diesen Effekt zu erreichen - immer größere Nikotindosen (d.h. mehr Zigaretten in kürzeren Abständen) erforderlich. „Sobald aber dieser Teufelskreis durch einen konsequenten Rauchstopp durchbrochen wird und der Nikotinentzug erfolgreich überwunden ist, überwiegen den Forschern zufolge bei Exrauchern die positiven Auswirkungen auf ihre Psyche“, betont Dr. Hering. „Anzeichen von innerem Stress werden mit dem schwindenden Bedürfnis zu rauchen immer seltener, so dass letztendlich auch äußerem Stress mit besser begegnet werden kann, zumal die Betroffenen einfach besser drauf sind.“

Viele Haus- und Lungenärzte bieten Unterstützung und Begleitung bei der Tabakentwöhnung an. Die höchsten Abstinenzraten erzielen mittel- und langfristig die medikamentös gestützten Raucherentwöhnungsprogramme in Kombination mit verhaltenstherapeutischen Selbstkontrollen. Lungenärzte, die Tabakentwöhnung anbieten, sind zu finden unter www.lungenatlas.de.

Quelle: äin-red

Dies ist eine Pressemeldung des Bundesverbands der Pneumologen (BdP). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.lungenaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des Patienteninformationsportals der Lungenärzte-im-Netz verlinken.