Lungenärzte im Netz

Ihre Experten für gesunde Atemwege

Herausgeber:

Rauchstopp hebt die Stimmung und kann depressive Beschwerden verringern

Der gute Vorsatz, im neuen Jahr mit dem Rauchen aufzuhören, muss nicht scheitern. Denn der Verzicht auf das Rauchen ist nicht - wie bisher angenommen - mit einer Zunahme von Ängsten und Depressionen verbunden. Vielmehr fühlen sich diejenigen, die es schaffen, von den Zigaretten loszukommen, besonders glücklich. Wer demgegenüber einen Rauchstopp abbricht, muss eher mit depressiven Verstimmungen rechnen. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne hin unter Berufung auf die Ergebnisse einer aktuellen Studie.

Zu den häufigsten, guten Vorsätzen für das neue Jahr gehört der Rauchstopp Eine aktuelle US-Studie hat jetzt aufgezeigt, dass sich durch Tabakabstinenz nicht nur die physische, sondern auch die psychische Gesundheit verbessert. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne hin unter Berufung auf die Ergebnisse einer aktuellen Studie (siehe Nicotine & Tobacco Research, Online-Vorabveröffentlichung am 24. November 2010) „Viele Raucher befürchten fälschlicherweise, dass ein Verzicht auf das Rauchen mit aufkommenden Ängsten und Depressionen verbunden ist“, erläutert Prof. Dr. Stefan Andreas, Chefarzt an der Lungenfachklinik Immenhausen (Kreis Kassel), die unter anderem auch spezielle Tabakentwöhnungskurse anbietet. „Doch gerade das Gegenteil scheint der Fall zu sein, wie eine neue Studie belegt: Wer es schafft, mit dem Rauchen aufzuhören, fühlt sich besonders glücklich. Das heißt: Eine erfolgreiche Abstinenz geht meist mit einem ausgeprägten Stimmungshoch einher – hier gibt es offenbar einen Zusammenhang. Wer hingegen beim Versuch, von den Zigaretten loszukommen, scheitert, fällt eher in ein Stimmungstief und ist oft sogar noch depressiver als zu der Zeit, als er noch rauchte.“

Wer Rauchstopp abbricht, ist am unglücklichsten

An der Untersuchung der Brown University in Rhode Island nahmen 236 männliche und weibliche Raucher, die auch Alkohol tranken, teil, die die Bereitschaft hatten, mit dem Rauchen aufzuhören. Innerhalb dieser Untersuchungsgruppe wiesen diejenigen, die während der gesamten Studiendauer von 28 Wochen erfolgreich auf das Rauchen verzichteten, die höchsten Werte für Glücklichsein auf, während diejenigen, die den Rauchstopp sofort abbrachen, am unglücklichsten waren. Alle Studienteilnehmer erhielten zur Unterstützung Nikotin-Pflaster in Kombination mit ärztlicher Beratung und mussten sich wiederholt einem standardisierten Test auf depressive Anzeichen unterziehen – und zwar eine Woche vor dem Rauchstopp und dann in der 2., 8., 16. und 28. Woche nach dem Rauchstopp.

Erfolgreiche Tabakentwöhnung mindert depressive Stimmung

Dass Rauchen Angst lösend wirkt und antidepressive Eigenschaften hat, scheint ein Mythos zu sein: „Vielmehr berichten Raucher, die mit dem Rauchen aufhören, von weniger depressiven Verstimmungen – und dies selbst dann, wenn sie erst für eine kurze Zeit abstinent sind“, betont Andreas. „Die anfängliche, antidepressive Wirkung ist allein auf das im Tabak enthaltene Nikotinsucht zurückzuführen, das allerdings süchtig macht, so dass es bei Gewohnheitsrauchern auch in gesteigerten Dosen sehr viel weniger bis gar nicht mehr wirkt. Die Forscher sind aufgrund ihrer Studie davon überzeugt, dass ein Rauchstopp dazu beitragen kann, deprimierte Stimmungen zu reduzieren. Wer erfolgreich von den Zigaretten loskommt, dürfte sich auch von depressiven Beschwerden eher befreien können. Wer andererseits wieder anfängt zu rauchen, muss dann dementsprechend auch wieder mit mehr depressiven Verstimmungen rechnen.“