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Raucherbein durch Passivrauchen

Auch unfreiwillig eingeatmeter Tabakrauch kann die Entstehung eines Raucherbeins verursachen. Je mehr und je länger der Rauch eingeatmet wird, umso größer ist das Risiko für die so genannte periphere, arterielle Verschlusskrankheit.

Passivrauchen erhöht nicht nur das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte. Das unfreiwillige Einatmen von Tabakrauch kann auch zu einer peripheren, arteriellen Verschlusskrankheit führen und die Entwicklung eines Raucherbeins begünstigen. Das geht aus einer Studie hervor, die in Peking an 1.209 Frauen im Alter von 60 Jahren oder älter durchgeführt und in der Fachzeitschrift Circulation (Online-Vorabveröffentlichung am 22.9.08 ) veröffentlicht wurde. Die Studienteilnehmerinnen waren selbst allesamt Nichtraucherinnen, fast 40 Prozent mussten allerdings entweder zuhause (87 Prozent) oder am Arbeitsplatz (13 Prozent) passiv mitrauchen. Nach Auswertung der Daten stellte sich heraus, dass das Risiko für die Entwicklung einer peripheren, arteriellen Verschlusskrankheit umso größer war, je mehr Zigaretten der Ehepartner oder die Arbeitskollegen geraucht hatten und je länger sich die Frauen pro Tag in verrauchten Räumen aufgehalten hatten.

„Die Beweiskraft dieser Querschnittstudie sollte nicht zu hoch eingeschätzt werden“, kommentiert Prof. Dieter Köhler vom wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) die Untersuchungsergebnisse. „Andererseits dürfte uns das Studienergebnis auch nicht sonderlich überraschen. Schließlich ist längst bekannt, dass Passivrauchen zu einer beschleunigten Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) führen kann – wie zum Beispiel nachweislich in der Halsschlagader und in den Herzkranzgefäßen. Warum sollten also die Gefäße in den Beinen von dieser Auswirkung verschont bleiben?"