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Raucher brauchen früher Stents als Nichtraucher und sterben trotzdem eher

Eine Stentimplanation ist bei Rauchern viel früher erforderlich als bei Nichtrauchern, weil ihre Gefäße infoge des Tabakkonsums schneller verkalken. Trotz dieser Maßnahme sterben Raucher früher. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne anlässlich des Welt-Nichtrauchertags am 31. Mai hin.

Aufgrund einer beschleunigten Gefäßverkalkung durch das Rauchen müssen aktive Raucher im Vergleich zu Nichtrauchern mehr als zehn Jahre früher damit rechnen, eine Stentimplantation zu benötigen. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne anlässlich des Welt-Nichtrauchertags am 31. Mai hin. „Wie aus dem aktuellen Deutschen Drug-Eluting-Stent-Register (DES.DE) hervorgeht, müssen sich Raucher durchschnittlich 13 Jahre früher einer Stentimplantation unterziehen als Nichtraucher“, berichtet Prof. Dieter Köhler vom wissenschaftlichen Beirat der DGP und Leiter der Lungenfachklinik Kloster Grafschaft im sauerländischen Schmallenberg.

Außerdem treten bei Rauchern im ersten Jahr nach der Implantation erheblich mehr lebensbedrohliche Komplikationen auf, obwohl sie zum Zeitpunkt der Implantation (mit im Schnitt 57 anstatt 70 Jahren) deutlich jünger sind als die Nichtraucher und in diesem Alter insofern auch noch weniger zusätzliche Risikofaktoren wie Diabetes oder Bluthochdruck aufweisen. „Zum Beispiel kommt es bei Rauchern innerhalb des ersten Jahres nach der Implantation eines medikamentbeschichteten Stents deutlich häufiger zur Bildung von Stent-Thrombosen“, betont Köhler. „Rauchen ist zweifellos der größte Risikofaktor für die Entwicklung einer koronaren Herzerkrankung. Daher treten bei Rauchern auch häufiger Herzinfarkte und Schlaganfälle auf, die tödlich enden können. Aus diesem Grund sterben langjährige Raucher - trotz Stentimplantation und trotz ihres jüngeren Alters – meist sehr viel eher als Nichtraucher.“