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Rauchen verstärkt die toxischen Nebenwirkungen einer Strahlentherapie

Patienten mit Krebs sollten unbedingt das Rauchen unterlassen, weil es den Effekt einer Bestrahlung verringert, zu mehr Komplikationen und weitaus mehr schädlichen Nebenwirkungen nach der Bestrahlung führt und das Sterberisiko der Betroffenen deutlich erhöht. Dazu raten die Lungenärzte des Verbands Pneumologischer Kliniken (VPK).

Nach der Diagnose einer Erkrankung an Prostatakrebs raucht fast jeder zweite Patient unbeirrt weiter. Dies gilt wohl auch für die meisten anderen Krebserkrankungen, insbesondere Lungenkrebs. Dabei erhöht Rauchen nicht nur die Gefahr, dass das Tumorwachstum fortschreitet, und das Risiko, am Krebs zu sterben. Tabakkonsum verstärkt auch die toxischen Nebenwirkungen einer Strahlentherapie. Das wurde jetzt auch in einer Studie zur Behandlung des Prostatakrebses gezeigt. Darauf machen die Lungenärzte des Verbands Pneumologischer Kliniken (VPK) aufmerksam unter Berufung auf die Ergebnisse einer aktuellen Studie mit 2156 Patienten (siehe BJU International, Online-Vorabveröffentlichung am 27.1.15). „Therapiebedingte Schädigungen nach einer Bestrahlung, wie zum Beispiel Inkontinenz, Probleme beim Wasserlassen und Reizungen des Urogenitaltraktes, traten bei Rauchern im Vergleich zu Nichtrauchern langfristig häufiger auf (15 gegenüber 9 Prozent nach zehn Jahren) – und zwar unabhängig davon, wie viel und wie lange die Patienten geraucht hatten“, berichtet Dr. med. Thomas Voshaar, Vorsitzender des VPK und Chefarzt des Lungenzentrums am Krankenhaus Bethanien Moers. Außerdem hatte sich nach zehn Jahren das Sterberisiko der Raucher gegenüber dem der Nichtraucher mehr als verdoppelt. Rauchende Patienten hatten zudem ein höheres Risiko für Fernmetastasen und erlitten öfter ein Rezidiv – also ein Wiederauftreten des Tumors.

Nitrosamine im Tabak fördern das Krebswachstum und schwächen die körpereigene Abwehr

Beim Tabakrauchen entstehen unter anderem sogenannte Nitrosamine, die im Verdacht stehen, Gene zu verändern und damit das Krebswachstum zu fördern. Generell sind bei Rauchern die natürlichen Killerzellen und Antikörper des körpereigenen Abwehrsystems weniger aktiv. Tabakkonsum kann aber auch die Hormone beeinflussen und z.B. das Verhältnis von Androgenen gegenüber Östrogenen erhöhen, was insbesondere bei Prostatakrebs eine Rolle spielt. „Auch wenn die kausalen Zusammenhänge noch in einer größeren Studie zu beweisen sind, möchten wir Lungenärzte Patienten mit allen Krebsarten unbedingt dazu raten, das Rauchen zu unterlassen, weil es den Effekt der Bestrahlung verringert, zu mehr Komplikationen und weitaus mehr schädlichen Nebenwirkungen nach der Bestrahlung führt und das Sterberisiko der Betroffenen deutlich erhöht“, betont Dr. Voshaar.

Quelle: äin-red

Dies ist eine Pressemeldung des Verbands Pneumologischer Kliniken (VPK). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.lungenaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des Patienteninformationsportals der Lungenärzte-im-Netz verlinken.