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Rauchen begünstigt und verschlechtert Diabetes mellitus

Für Diabetiker ist Rauchen besonders gefährlich, da es ihr ohnehin schon großes Risiko für Herzkreislauferkrankungen massiv erhöht. Umgekehrt erkranken Raucher doppelt so häufig an Diabetes als Nichtraucher. Darauf hat die Deutsche Diabetes-Hilfe anlässlich des Weltnichtrauchertags am 31. Mai 2012 hingewiesen.

Rauchen ist für Menschen mit der Zuckerkrankheit Diabetes besonders gefährlich, da die über 3000 Giftstoffe in Zigaretten das für Diabetiker ohnehin schon große Risiko für Herzkreislauferkrankungen massiv erhöhen. Umgekehrt erkranken Raucher doppelt so häufig an Diabetes Typ 2 als Nichtraucher. Darauf macht diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe anlässlich des Weltnichtrauchertags am 31. Mai 2012 aufmerksam, der erstmals am 31.5.1987 von der Weltgesundheitsorganisation WHO ausgerufen wurde und seitdem jedes Jahr unter einem anderen Motto steht. Das diesjährige Motto lautet: „Lass Dich nicht einwickeln! Rauchen kennt nur einen Gewinner: die Tabakindustrie“.

Bei Menschen mit einem bereits bestehenden Diabetes mellitus Typ 1 oder 2 kann Rauchen den Verlauf ihrer Stoffwechsel- erkrankung verschlechtern. „Aufgrund eines bei ihnen häufig erhöhten Blutzuckerspiegels haben sie von vornherein ein höheres Risiko für Gefäßerkrankungen als Gesunde. Zigarettenrauch verstärkt dies noch“, erklärt Prof. Dr. med. Thomas Haak, Chefarzt am Diabetes Zentrum Mergentheim in Bad Mergentheim. Rauchende Diabetiker leiden daher häufiger als nichtrauchende unter Schädigungen der großen und kleinen Blutgefäße mit Herzinfarkt, Schlaganfall und Raucherbein oder Durchblutungsstörungen in Auge und Niere als deren Folge. Tabakrauch verändert zudem die Zusammensetzung der Blutfette: Die Menge an LDL-Cholesterin steigt, während sich die Menge an dem so genannten „guten“ HDL-Cholesterin verringert. „Hierdurch erhöht sich die Gefahr für eine Herzschwäche und Arterienverkalkung. Außerdem lässt sich der Blutzucker bei rauchenden Diabetikern schwerer ermitteln und beeinträchtigt somit die Therapie“, betont Prof. Haak.

Darüber hinaus zeigen Studien, dass Rauchen einen Diabetes begünstigt. So haben Raucher ein doppelt so hohes Risiko, einen Typ 2-Diabetes zu entwickeln wie Nichtraucher. Männer über 40 Jahre sind besonders betroffen. Ursachen für diesen Zusammenhang konnten Wissenschaftler bisher noch nicht belegen. Sie vermuten, dass die Substanzen Kohlenmonoxyd und Nikotin aus dem Tabakrauch Einfluss auf die Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse haben und die Sensibilität der Insulinrezeptoren heruntersetzen. Bei jungen Menschen fördert Passivrauchen die Entstehung des Metabolischen Syndroms und einer Glukoseintoleranz.

Wer mit dem Tabakkonsum aufhören möchte, findet professionelle Hilfe in Raucherentwöhnungskursen. Unter anderem Arztpraxen, Volkshochschulen oder Krankenkassen bieten diese an.

Quelle: diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe