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PVC-Böden können möglicherweise das Asthma-Risiko von Kindern erhöhen

Kinder, die in den ersten fünf Lebensjahren in einem Kinderzimmer mit PVC-Boden schliefen und spielten, entwickelten einer aktuellen Studie zufolge innerhalb von zehn Jahren teilweise doppelt so häufig Asthma wie Kinder ohne PVC-Boden. Dieser Zusammenhang war besonders stark ausgeprägt bei denjenigen Kindern, deren Eltern auch schon während der Schwangerschaft in einem Zimmer mit PVC-Belag geschlafen hatten. Darauf weisen die Lungenärzte des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) hin.

Kinderzimmer sollten besser nicht mit Kunststoffboden aus PVC (Polyvinylchlorid) ausgelegt werden, da dieses Material das Risiko von Kindern erhöhen kann, an Asthma bronchiale zu erkranken. Darauf weisen die Lungenärzte des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) unter Berufung auf die Ergebnisse einer Studie aus Schweden (siehe Indoor Air, Online-Vorabveröffentlichung am 10.10.2013) hin. „PVC-Böden enthalten Weichmacher – sogenannte Phtalate, die im Verdacht stehen, in den Hormonhaushalt des Menschen einzugreifen, die Fortpflanzung oder Entwicklung zu schädigen und chronische Erkrankungen wie Asthma und Allergien verursachen zu können“, erläutert Dr. Andreas Hellmann, Vorsitzender des BdP und praktizierender Lungenfacharzt in einer Augsburger Gemeinschaftspraxis. „Kinder, die in den ersten fünf Lebensjahren in einem Kinderzimmer mit PVC-Boden schliefen und spielten, entwickelten innerhalb von zehn Jahren teilweise doppelt so häufig Asthma wie Kinder ohne PVC-Boden. Dieser Zusammenhang war besonders stark ausgeprägt bei denjenigen Kindern, deren Eltern auch schon während der Schwangerschaft in einem Zimmer mit PVC-Belag geschlafen hatten. Insofern scheint bereits pränatal eine erhöhte Gefährdung zu bestehen, wenn die Mutter während der Schwangerschaft entweichenden Phtalaten ausgesetzt ist. Sicherlich sind epidemiologische Studien immer sehr komplex und daher schwierig zu bewerten. Ob der PVC-Boden nur ein Teilaspekt des Problems ist, werden weitere Untersuchungen klären müssen. Jedenfalls sollten wir PVC als mögliche Asthma-Ursache betrachten und davon ausgehen, dass Weichmacher – die ja in vielen Gegenständen wie z.B. Plastikflaschen, Fensterprofilen, Rohren, Kabelisolierungen und -Ummantelungen Verwendung finden und über die Atemwege, Hautkontakt oder Speichel in den Körper gelangen - das Asthmarisiko von Kindern erhöhen können“, warnt Lungenfacharzt Dr. Hellmann, der auch Facharzt für Allergologie und Umweltmedizin ist.

Quelle: äin-red

Dies ist eine Pressemeldung des Bundesverbands der Pneumologen (BdP). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.lungenaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des Patienteninformationsportals der Lungenärzte-im-Netz verlinken.