Jedes Jahr werden in Deutschland über 200.000 Patienten wegen einer Lungenentzündung ins Krankenhaus eingewiesen. Je nach Alter und begleitenden Erkrankungen verstirbt jeder zwölfte oder sogar jeder vierte Patient an dieser Erkrankung. Dabei haben Kleinkinder und ältere Menschen ein besonders hohes Risiko, eine Pneumokokken-Infektion zu erleiden. Pneumokokken gehören zu den Bakterien, die am häufigsten eine Lungenentzündung auslösen. Sie sind darüber hinaus die häufigsten Erreger bei Nasennebenhöhlen- und Mittelohrentzündungen und können sowohl Hirnhautentzündungen als auch Blutvergiftungen hervorrufen. Vor allem ältere Menschen und Patienten mit chronischen Atemwegsleiden haben allerdings auch ein erhöhtes Risiko, an Influenza-Grippe zu erkranken und sollten sich deshalb auch gegen die Grippe impfen lassen. Insofern wäre es wünschenswert, wenn man beim Impfen gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen könnte.
Nun soll die Wirksamkeit einer neuen, kombinierten Impfung gegen Lungenentzündung und Influenza-Grippe untersucht werden. Dazu sucht die Abteilung Pneumologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) noch freiwillige Testpersonen beiderlei Geschlechts für die Teilnahme an einer wissenschaftlichen Studie. Sie sollten älter als 65 Jahre und weitestgehend gesund sein. Vor und etwa vier Wochen nach der Impfung soll den Probanden Blut abgenommen werden, um die Schutzwirkung der Impfung gegen Pneumokokken zu überprüfen. Die Studie soll Mitte Oktober beginnen, eine Teilnahme ist kostenlos. Interessenten können sich unter der Telefonnummer (0511) 532-3454 über die Details informieren lassen, können aber auch einen Termin vereinbaren und persönlich vorbeikommen.