Heuschnupfen-Patienten steht in diesem Frühjahr ein besonders starker Birkenpollenflug bevor. Davor warnen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne. Sie berufen sich dabei auf eine Prognose der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF, Berlin), die auf langjährigen Messungen des Deutschen Polleninformationsdienstes (PID) beruht. „Darin trat ein Zwei-Jahres-Rhythmus zu Tage“, erläutert Dr. Michael Barczok, praktizierender Pneumologe im Lungenzentrum Ulm, einer Gemeinschaftspraxis, die unter anderem auch auf Allergologie spezialisiert ist. „Demnach ist in Jahren mit gerader Zahl mit einem besonders starken Birkenpollenflug zu rechnen. So werden im Jahr 2010 die Birkenpollen voraussichtlich von Ende März bis Ende Mai Saison haben.“
Beschwerdefreie Atempause sinnvoll nutzenDerzeit können Pollenallergiker dank der winterlichen Temperaturen noch ganz unbeschwert durchatmen. „Momentan ist nichts in der Luft, nicht einmal eine einzige Polle“, betont Barczok. „Demgegenüber könnten nach einem milderen Winter - wie im letzten Jahr – bereits im Januar die ersten Erlen und Haselsträucher blühen und Allergiker plagen. Normalerweise fliegen die ersten allergologisch bedeutsamen Pollen nach Angaben der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst in Berlin etwa ab Anfang bis Mitte Februar. Dieses Jahr wird es aber dem Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin zufolge voraussichtlich bis Mitte Februar keinerlei Pollen-Belastung geben. Erst wenn die Temperaturen für zwei bis drei Wochen wieder über Null steigen, dürfte die Pollenbelastung wieder anwachsen. Angesichts dieser Prognose sollten Birkenpollenallergiker sich rechtzeitig vor Beginn des diesjährigen Pollenflugs mit den notwendigen Antihistaminika eindecken. Wer die Allergie nicht nur symptomatisch sondern ursächlich behandeln lassen will, dem stehen mittlerweile neben der normalen Hyposensibilisierung, die sich über mehrere Jahre erstrecken kann, auch Kurzzeit-Immuntherapien zur Verfügung, deren Wirkung bereits acht Wochen nach Therapiebeginn eintritt.“
Pollenbelastung in der Wohnung senkenPollenallergiker sollten außerdem rechtzeitig beim Start der Pollensaison darauf achten, die Belastung mit Pollenkörnern in ihrer Wohnung so gering wie möglich zu halten. „Dazu wird empfohlen, alle glatten Oberflächen mehrmals in der Woche abzuwischen und potenzielle Pollenfänger wie Teppiche oder Gardinen mindestens einmal in der Woche gründlich mit einem Staubsauger abzusaugen, der mit einem speziellen Filter gegen Schadstoffe ausgestattet sein sollte“, berichtet Barczok. „Bettwäsche gehört alle ein bis zwei Wochen gereinigt, Kleidung mindestens alle drei bis vier Tage, wobei Allergiker die Wäsche natürlich nicht draußen sondern in einem pollenfreien Raum trocknen sollten. Beim Betreten der Wohnung ist es ratsam, möglichst schon im Flur in unbelastete Hauskleidung zu wechseln und vor dem Zubettgehen die Haare zu waschen, um eine möglichst beschwerdefreie Nacht zu gewähren.“