Die Pollensaison wird sich in Zukunft verlängern und intensivieren, da die Pollenflugzeit infolge des Klimawandels immer früher einsetzen und später enden wird. Gleichzeitig wird auch die Pollenanzahl aufgrund der steigenden Temperaturen - und der hiermit verbundenen, besseren Lebensbedingungen für blühende Pflanzen - zunehmen. „Bis zum Jahr 2040 wird sich die Menge an Pollen, die auf uns einwirken, nahezu verdoppeln“, warnt Dr. Andreas Hellmann, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) und praktizierender Lungenfacharzt in einer Augsburger Gemeinschaftspraxis. „Menschen mit einer Allergie gegen Pollen müssen daher mit steigenden Belastungen und stärkeren wie auch häufigeren Beschwerden rechnen.“
Trend in neuer Studie mit größerer Zuverlässigkeit bestätigtDieser Trend wurde jetzt erneut in einer aktuellen Studie der Rutgers Universität in den Vereinigten Staaten bestätigt, die kürzlich auf einer Veranstaltung des American College of Allergy, Asthma und Immunology in Anaheim, Californien vorgestellt wurde. Studienleiter Leonard Bielory, Professor für Umweltforschung, hat darin die komplizierten Abläufe der Freisetzung und Verbreitung von Pollen in einem Computermodell simuliert. Dabei wurden mehr Faktoren als bisher möglich berücksichtigt, die einen Einfluss auf die Produktion und Freisetzung von Pollen haben können, und zudem mehr bereits existierende Computermodelle miteinbezogen. Beides verbessert die Zuverlässigkeit der Vorhersagen.
Globaler Trend wird sich in Mitteleuropa besonders stark auswirken„Wie Bielory betont, geht es nicht nur darum, dass vermehrt Pollen produziert werden. Auch die Höhe der Luftschichten, in denen sie transportiert werden, und die Dauer, mit der sie in diesen Schichten verbleiben, wird sich ändern“, erläutert Hellmann. „Hier spielen Faktoren wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit eine wichtige Rolle. Hervorzuheben ist, dass der globale Trend gerade in gemäßigten Zonen wie in Mitteleuropa sehr akzentuiert einsetzen wird, da sich hier die Entwicklung besonders stark auswirkt.“
Aus unbehandeltem Heuschnupfen kann sich chronisches Asthma entwickelnDer Berufsverband der Pneumologen in Deutschland (BDP) sieht diese Entwicklung mit großer Sorge und setzt sich bereits seit vielen Jahren dafür ein, die Ursachen der zunehmenden Erderwärmung politisch wirksam anzugehen. Kurzfristig müssen sich die Pneumologen allerdings vor allem mit den Folgen – zunehmenden gesundheitlichen Beschwerden aufgrund der steigenden Pollenzahlen - auseinandersetzen. „Heuschnupfen ist leider keine Bagatell-Erkrankung, denn bei Nicht-Behandlung kann sich daraus ein allergisches Asthma mit chronischen Atembeschwerden entwickeln. Das ist bei etwa 40 Prozent der Betroffenen innerhalb von 10 bis 15 Jahren der Fall“, berichtet Hellmann. „Zusätzlich können sich Allergien gegen weitere Allergene (zum Beispiel in Nahrungsmitteln) entwickeln. Umso wichtiger ist, dass alles versucht wird, um vorab die Entwicklung von Pollen bedingten Atemwegserkrankungen zu vermeiden. Eine frühzeitige und konsequente Behandlung kann langfristig die Entwicklung eines Asthma bronchiale vermeiden.“
Quelle: äin-red
Diese Pressemeldung des Bundesverbandes der Pneumologen (BdP) ist zur Veröffentlichung (ohne Bild) freigegeben. Bitte weisen Sie bei Verwendung im Printbereich auf das Patientenportal des BdP, www.lungenaerzte-im-netz.de, hin. Bei Online-Veröffentlichung erbitten wir eine Verlinkung auf die Website.