Zu den interstitiellen Lungenerkrankungen (ILD) zählen verschiedene Krankheiten der Lungenbläschen (Alveolen) und des Gewebes dazwischen (Interstitium) - wie z.B. Lungenfibrosen, Sarkoidose, Vogelhalterlunge und Lungenbeteiligung bei rheumatischen Erkrankungen. Allen ist gemein, dass sich das Lungengewebe mit der Zeit verändert: Betroffenen fällt das Atmen zunehmend schwerer, schließlich kann die Lunge versagen. Früh erkannt, können Aufklärung und eine gezielte Therapie häufig dazu beitragen, dass weitere Voranschreiten einer ILD aufzuhalten oder zu verlangsamen.
Eine deutlich höhere Überlebenswahrscheinlichkeit weisen Patienten mit fibrotischer interstitieller Lungenerkrankung (ILD) auf, wenn sie eine erfolgreiche Rehabilitation durchlaufen haben. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Forschungsteam aus der Schweiz, Deutschland, Kanada, USA und Australien in einer umfangreichen, multizentrischen Studie (siehe Thorax, online am 30.08.2021). Dies konnte in zwölf Zentren nachgewiesen werden und zwar sowohl für stationäre als auch für ambulante Rehabilitationsprogramme.
Als Kriterium für den Erfolg einer Rehabilitation wurde die Veränderung der beim 6-Minuten-Gehtest zurückgelegten Distanz vor und nach der Rehabilitation herangezogen. Eine Zunahme der zurückgelegten Distanz interpretierten die Forschenden als erfolgreiche Rehabilitation.
Den Forschenden zufolge liefert die Studie deutliche Hinweise auf ein längeres Überleben nach einer guten Rehabilitation. Diese sollte neben Kraft- und Ausdauertraining auch Beratungen zu Anpassungen im Lebensstil (z. B. Rauchen) und Informationen über die Erkrankung beinhalten.
Quelle: Universitätsspital Bern & Biermann Medizin vom 23.9.2021