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Nur 15 Prozent der Patienten mit COPD nutzen ein Disease-Management-Programm

Im Disease-Management-Programm (DMP) lernen COPD-Patienten alles Wesentliche, um besser mit ihrer chronischen Erkrankung umgehen zu können. Das kann den Krankheitsverlauf deutlich verlangsamen.

Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD), umgangssprachlich auch Raucherlunge genannt, zählt zu den fünf häufigsten Todesursachen in Deutschland. Nur rund 15 Prozent der COPD-Patienten absolvieren allerdings derzeit ein Disease-Management-Programm (DMP). „Wer eine COPD hat, sollte mit seinem Arzt über das Disease-Management-Programm sprechen. Das DMP kann die Lebensqualität deutlich erhöhen und dazu beitragen, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und Folgeerkrankungen wie Herzinsuffizienz zu vermeiden", erklärt Dr. med. Mani Rafii, Vorstandsmitglied der Barmer GEK.

Ein DMP ist ein zentral organisiertes Behandlungsprogramm für chronisch kranke Menschen, das sich auf die Erkenntnisse der evidenzbasierten Medizin stützt. Im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) werden diese Programme auch als strukturierte Behandlungsprogramme oder Chronikerprogramme bezeichnet. Im DMP lernen die Teilnehmer alles Wesentliche, um besser mit COPD umgehen zu können. Dabei bekommen die Patienten einen individuellen Therapieplan aus verschiedenen Bausteinen zusammengestellt, die von der Medikation über körperliche Übungen (Lungensport) bis hin zur Rehabilitation und psychosozialen Betreuung reichen. Das Konzept des DMP beruht auf der eigenverantwortlichen und informierten Mitarbeit der Patienten. „Ein guter Therapieerfolg ist nur möglich, wenn sich die Betroffenen aktiv am DMP beteiligen“, meint Rafii. Das DMP wird von verschiedenen Krankenkassen angeboten – bei der Barmer GEK heißt es z.B. das Besser-Leben-Programm (mehr Informationen dazu siehe unter: https://www.barmer-gek.de/besser-leben-copd-8608).

An einer COPD erkranken in erster Linie Zigarettenraucher. Mindestens zehn Prozent der über 40-Jährigen leiden in Deutschland an COPD, wobei Männer häufiger betroffen sind als Frauen. Doch die Dunkelziffer ist hoch, viele Erkrankte wissen nicht, dass sie eine chronisch kranke Raucherlunge haben. Lang anhaltender Husten und zunehmende Kurzatmigkeit bei Belastung können Hinweise sein. „Rauchen verschlimmert die Erkrankung, daher sollten Erkrankte unbedingt mit dem Rauchen aufhören. Regelmäßiges körperliches Training ist Menschen mit COPD sehr zu empfehlen, wenn es sorgfältig an die aktuelle Belastbarkeit angepasst wird. „Allerdings fällt es vielen Betroffenen schwer, ihren Lebensstil dauerhaft zu ändern", sagt Rafii. Das ließe sich aber durch die aktive Teilnahme an einem DMP und ein anschließend konsequentes und selbständiges Fortführen der Maßnahmen zu Hause nachhaltig ändern.