Forscher am Mount Sinai Hospital in New York haben einen genetischen Biomarker entwickelt, der auch schon leichte Formen von Asthma erkennt (siehe Scientific Reports 2018, Band 8, Artikel-Nummer: 8826). Dazu wird mit einem Wattestäbchen ein Abstrich an der Nasenschleimhaut gemacht. Asthma lässt sich bisher nicht so einfach von anderen Atemwegserkrankungen unterscheiden, erst recht nicht im frühen Stadium. Theoretisch könnte es sich auch um einen schlichten Schnupfen, Atembeschwerden aufgrund einer Raucherlunge (COPD) oder eine Lungenfibrose handeln.
„Asthma im Frühstadium lässt sich nur schwer diagnostizieren, denn die Symptome ändern sich mit der Zeit“, erklärt Studienautor Supinda Bunyavanich. Sie könnten auch von anderen Atemwegserkrankungen überlagert werden. „Der Abstrich dauert nur Sekunden“, berichtet der Mediziner. Das sei ein wichtiger Vorteil für gestresstes klinisches Personal, Notärzte und die Erkrankten selbst, weil sie direkt eine korrekte Diagnose erhielten.
Der Abstrich wird genetisch untersucht. Um eine korrekte Diagnose zu erhalten, haben die Informationstechniker große Mengen an genetischen Daten von gesunden Menschen und Patienten gesammelt, die nachweislich an Asthma erkrankt waren. Anhand dieses Datenpools lernte die Analysemaschine die genetischen Informationen von Gesunden und Erkrankten zu unterscheiden. „Das Aufregendste an unserer Studie ist die Potenz des maschinellen Lernens auf der Basis von biologischen Daten“, meint Gaurav Pandey, der im Team für die Datensammlung zuständig war. „Die Zusammenarbeit zwischen Computerwissenschaftlern, Klinikern und Biomedizinern bringen die medizinische Forschung entscheidend voran.“
Biomarker werden bereits genutzt, um zahlreiche Krankheiten nachzuweisen oder Diagnosen zu erhärten. Zum Beispiel sind Krebserkrankungen im Anfangsstadium oft symptomfrei, können mit Biomarkern jedoch nachgewiesen werden. Das verschafft den Ärzten einen Vorsprung, der die Heilungschancen drastisch verbessern kann. Auch Rheumatoide Arthritis und andere Leiden lassen sich mit speziellen Biomarkern nachweisen.
Um den neuen Asthma-Test einsetzbar zu machen, ist jetzt eine größere Studie mit mehr Probanden geplant.
Quelle: pressetext