Neue Methoden zur Erkennung von Lungenkrebs und zur Behandlung von akuten Verschlechterungsschüben bei Patienten mit Raucherlunge (chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen) sind nur zwei der zahlreichen Brennpunkte auf dem diesjährigen Jahreskongress der „Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin“ (DGP), der vom 29.3. bis 1.4. in Nürnberg stattfindet. „Mit der so genannten Ionenmobilitätsspektrometrie, die ein Wissenschaftlerteam von der Lungenklinik Hemer und der Universität Dortmund vorstellen wird, lassen sich zum Beispiel Lungenkrebspatienten mit einer recht hohen Genauigkeit von Gesunden unterscheiden, indem man bestimmte Stoffwechselprodukte in der Ausatemluft der Betroffenen nachweist“, erläutert Prof. Dieter Köhler, Präsident der DGP und Leiter des Fachkrankenhauses Kloster Grafschaft in Schmallenberg. „Auch bei der Entwicklung von Ultraschallbronchoskopen, welche die Beurteilung von bösartigen Tumoren in der Pneumologie - das so genannte staging - erheblich verbessert haben, wurden in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht.“ Von drei neuen endosonografischen Ultraschallverfahren, mit denen sich Ultraschall-kontrolliert selbst Lymphknoten unter 1 cm Größe noch punktieren lassen – und das möglichst schonend für den Patienten (wenig-invasiv) und dabei auch noch kostengünstiger als bisher - werden Lungenfachärzte von der Thoraxklinik Heidelberg berichten.
Neue Strategien zur Behandlung der Volkskrankheit Raucherhusten
„Ein wichtiger Themenblock sind auch die neuen Behandlungsstrategien bei der Volkskrankheit COPD (Raucherhusten mit chronisch obstruktiver Bronchitis und Lungenemphysem)“, betont Prof. Dr. Heinrich Worth, Tagungspräsident des DGP-Kongresses. „Neue Untersuchungen zeigen eindrücklich, dass die Lebenserwartung der Patienten stark davon abhängt, wie oft akute Verschlechterungen, so genannte Exazerbationen, eintreten. Denn die bei der COPD ablaufenden, entzündungsbedingten pathologischen Veränderungen in den Atemwegen werden wahrscheinlich während eines Verschlechterungsschubs noch beschleunigt. Eine solche Exazerbation wird häufig durch Atemwegsinfektionen mit Viren oder Bakterien hervorgerufen, führt zu zunehmender Atemnot, Husten und einer vermehrten Bildung von zähem Auswurf und Schleim, und ist insbesondere im Endstadium der COPD – wenn sich die Erreger erst einmal ausgebreitet haben – schwierig in den Griff zu bekommen. Daher kommt der Betreuung schwerer Exazerbationen bei Patienten mit COPD eine erhebliche Bedeutung zu. Hier ist es notwendig, die Therapie mit Bronchien erweiternden und entzündungshemmenden Medikamenten zu intensivieren und – falls Bakterien die Auslöser der Exazerbation sind – eine adäquate Antibiotika-Therapie durchzuführen. Auch der Einsatz von Antibiotika ist natürlich – angesichts der zunehmenden Entwicklung von Resistenzen, also Unempfindlichkeit vieler Bakterien gegenüber bisher wirkungsvollen Medikamenten - Gegenstand der aktuellen Diskussionen auf der 47. Jahrestagung der DGP.“ Sie können sich zwei Videoclips über Patienten anschauen, die unter COPD leiden.
Patienten-Videos:
Patient 1 - WindowsMedia Video (Modem / Isdn)
Patient 1 - WindowsMedia Video (DSL)
Patient 2 - WindowsMedia Video (Modem / Isdn)
Patient 2 - WindowsMedia Video (DSL)