Die Papageienkrankheit ist eine Atemwegserkrankung, die von Vögeln auf Menschen übertragen werden kann. Zuletzt hatten sich 2005 in Thüringen und Sachsen-Anhalt mehrere Menschen angesteckt, sieben von ihnen mussten sogar im Krankenhaus behandelt werden.
Jetzt hat das Friedrich-Loeffler-Institut - Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit mit Hauptsitz auf der Ostseeinsel Riems - eine schnellere Methode zur Diagnose der Papageienkrankheit entwickelt. Mit Hilfe eines Microchips können die bakteriellen Erreger der Erkrankung – so genannte Chlamydien – bereits in weniger als acht Stunden erkannt werden. Bislang seien dazu mehrere Tage nötig gewesen, denn die zur konventionellen Diagnose erforderliche Anzüchtung der gefundenen Erreger dauere allein schon mehre Tage.
Der als Microarray bezeichnete Chip ist mit drei mal drei Millimetern kaum größer als eine Filzstiftspitze. Er wurde gemeinsam mit der Jenaer Firma Clondiag entwickelt. Der Chip kann verschiedene Chlamydienstämme, welche die Papageienkrankheit hervorrufen können, in Blut- und Gewebeproben aufspüren. Bei einer vorliegenden Infektion mit einem dieser Stämme werde innerhalb weniger Stunden eine Farbreaktion sichtbar, die sich dem jeweiligen Erregertyp zuschreiben lässt. „Jetzt ist es sehr viel schneller und genauer möglich, den Ausgangspunkt der Infektion aufzuspüren und damit die Erkrankung bei Mensch und Tier rasch zu bekämpfen“, erklärt der stellvertretende Institutsleiter Konrad Sachse. Auch zur Erkennung anderer Erregerstämme könne das Microarray noch weiter entwickelt werden – zum Beispiel zur schnelleren Diagnose von weiteren Atemwegserkrankungen.
Quelle: Friedrich-Loeffler-Institut