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Neue Behandlungsmethode für Patienten mit allergischem Asthma

Inhalative Allergen-Vermeidung nennt sich eine neue begleitende Therapiemethode zur Reinigung der Atemwege mithilfe eines Luftreinigers, der insbesondere Patienten mit schwerem allergischen Asthma helfen soll, Beschwerden zu lindern.. Das berichtet die Ruhr-Universität Bochum.

Menschen mit schweren Asthmasymptomen leiden häufig auch unter Schlafproblemen aufgrund ihrer beeinträchtigten Atmung. Jetzt sollen sich die Beschwerden einer schweren allergischen Asthmaerkrankung gezielt im Schlaf behandeln und dadurch verringern lassen: Eine große europäische Studie (siehe Thorax (2011), Online-Vorabveröffentlichung am 30.11.11) unter Beteiligung des Klinikums der Ruhr-Universität Bochum (RUB) belegt, dass die so genannte inhalative Allergen -Vermeidung durch einen Luftreiniger am Bett effektiv und ohne Nebenwirkungen helfen kann. Die Behandlung basiert auf einer in Schweden patentierten Technologie.

Der neu entwickelte Luftreiniger ist ein medizinisches Hilfsmittel, das wie eine Schirmlampe direkt neben dem Bett steht. Sein Zweck ist, die Atemluft von Allergenen zu befreien, indem es durch temperaturgesteuerte gleichmäßige (laminare) Luftströmungen eine nahezu allergenfreie Schutzzone um den Kopf des Patienten aufbaut. Die leicht gekühlte, hoch aufgereinigte Luft mit einem Temperaturunterschied von ca. 0,8°C soll dabei die allergenhaltige Umgebungsluft verdrängen.

Prof. Eckard Hamelmann, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Ruhr-Universität Bochum, zufolge sei dieser Ansatz vor allem für Patienten interessant, die unter schweren und häufigen Symptomen ihrer Asthmaerkrankung leiden. Durch die lang anhaltenden allergenfreien Phasen während der Nacht könnten sich dir Patienten erholen, was gleichzeitig einen positiven Einfluss auf ihre Situation tagsüber habe. So zeigte die Therapie mit dem neuartigen Luftreiniger namens Protexo nachweislich gute Behandlungserfolge für Patienten, die an einem ganzjährigen allergischen Asthma leiden und zum Beispiel gegen Hausstaubmilben, Katzen, Hunde oder Pilzsporen sensibilisiert sind. Prof. Hamelmann, schätzt, dass mindestens fünf Prozent seiner Patienten mit ganzjährigem allergischem Asthma eine unzureichende Kontrolle der Symptome aufweisen: „Diese Patienten brauchen weitere Behandlungsmöglichkeiten, um ihre Symptome zu kontrollieren und häufige Anfälle zu vermeiden.“ Als begleitende Therapie könne der Luftreiniger seiner Meinung nach sicherlich gute Dienste leisten.

An der europäischen Multi-Center-Studie (siehe Thorax (2011), Online-Vorabveröffentlichung am 30.11.11) hatten 282 Kinder und Erwachsene teilgenommen. Die Studie lief an 19 Zentren in sechs Ländern von München im Süden bis Trondheim im Norden. Beteiligte Studienzentren in Deutschland waren die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Ruhr-Universität Bochum am St. Josef-Hospital (Direktor: Prof. Dr. Eckard Hamelmann), die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Marien-Hospital Wesel, das Haunersche Kinderhospital der Ludwig Maximilians Universität München und die Universitätsklinik Rostock.

Quelle: Ruhr-Universität Bochum