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Nächtliche Atemaussetzer bei Lungenpatienten sind häufig und sollten behandelt werden

Patienten mit der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD)leiden häufig unbemerkt unter einer sog. Schlafapnoe mit wiederholten Atemstillständen während des Nachtschlafs und sich daran anschließenden, physiologisch erzwungenen Weckreaktionen. Ihr Nachtschlaf ist daher nicht erholsam, was zu Leistungsminderung, Gedächtnisstörungen, Gemütsschwankungen und einer stark ausgeprägten Tagesschläfrigkeit mit erhöhter Unfallgefahr im Straßenverkehr führt. Auf Dauer steigt außerdem der Blutdruck und das Herz nimmt Schaden. Die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung raten daher zu einer fachärztlichen Untersuchung und Behandlung.

Neben Übergewichtigen leiden auch COPD-Patienten überproportional häufig unter dem so genannten Schlafapnoe-Syndrom mit nächtlichen Atemaussetzern. Zur Abklärung sollte zunächst eine so genannte Screening-Untersuchung beim Lungenfacharzt erfolgen, sofern sich der Verdacht auf ein solches Syndrom im Fragebogentest erhärtet hat. Ist die ambulante nächtliche Schlafapnoemessung, die mit einem tragbaren Gerät zu Hause (Polygrafie) durchgeführt wird, positiv, muss eine Schlaflaboruntersuchung (Polysomnografie) durchgeführt werden. Dazu raten die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung (DLS). „Bei Patienten mit Schlafapnoe neigen die Atemwege während des Schlafens immer wieder zu Verschluss, was zu wiederholten Atemstillständen - oft für zehn oder gar zwanzig Sekunden - und sich daran anschließenden, physiologisch erzwungenen Weckreaktionen führt“, erläutert Prof. Adrian Gillissen, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lungenstiftung und Direktor der Klinik für Lungen- und Bronchialmedizin am Klinikum Kassel. Grund ist, dass sich bei den Patienten die Muskulatur im Rachenraum im Schlaf so sehr entspannt, dass die Zunge nach hinten fällt und die Atemwege verschließt. Allerdings ist die Polysomnographie methodisch aufwendig und die Wartezeiten lange, weshalb eine sorgfältige Patientenauswahl mit den o.g. vorgeschalteten Untersuchungen wichtig ist.

Gefährlichkeit des Schlafapnoe-Syndroms wird noch immer unterschätzt

In erster Linie verursachen die nächtlichen Atemaussetzer einen unruhigen, oftmals unterbrochenen und damit unerholsamen Schlaf, der zu Leistungsminderung, Gedächtnisstörungen, Gemütsschwankungen und einer stark ausgeprägten Tagesschläfrigkeit mit erhöhter Unfallgefahr im Straßenverkehr führt. Auf längere Zeit gesehen steigt bei den Betroffenen allerdings auch der Blutdruck und das Herz nimmt Schaden. „Denn der Sauerstoffmangel infolge der Schlafapnoe führt auch zu einer Beeinträchtigung der Herztätigkeit verbunden mit arteriosklerotischen Veränderungen der Blutgefäße, die zunächst unbemerkt bleiben mögen. Die Folgen können Bluthochdruck, Schlaganfälle, Herzinfarkt und weitere Herzerkrankungen sein“, warnt Prof. Gillissen. Das Schlafapnoe-Syndrom, unter dem hierzulande etwa drei bis sieben Prozent der Männer und zwei bis fünf Prozent der Frauen leiden, ist insofern eine ernst zu nehmende Krankheit, die unbedingt weiter fachärztlich abgeklärt und auch behandelt werden sollte.

Erfolgreiche Behandlung mit Atemmaske

Die effektivste Methode zur Behandlung einer Schlafapnoe ist eine nächtliche Atemwegs-Überdruckbehandlung - die so genannte nächtliche CPAP-Therapie (abgekürzt aus dem Englischen: continuous positive airway pressure) mit einer Atemmaske, die mit einem konstanten Überdruck die Atemwege freihält. „Für rund 70 Prozent der Patienten, die nachts eine CPAP-Atemmaske tragen, kann die Lebensqualität deutlich verbessert werden“, betont Prof. Gillissen. „Sie fühlen sich beim morgendlichen Aufwachen frisch und ausgeschlafen, neigen tagsüber weniger zu Schläfrigkeit und können gleichzeitig ihr Risiko für teils lebensbedrohliche Begleiterkrankungen senken.“ Auch für Patienten, die mit einer Atemmaske nicht gut zurechtkommen sollten, gibt es Therapiealternativen wie z.B. spezielle Unterkieferschienen oder Zungen-Schrittmacher, die das Erschlaffen der Muskulatur im Rachenraum und damit eine Verengung der oberen Atemwege verhindern.

Quelle: äin-red

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