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Nachhaltige Effekte einer Reha für Asthmatiker belegt

Asthma-Patienten profitieren nachhaltig von einem dreiwöchigen, multidisziplinären Rehabilitationsprogramm, das vornehmlich aus Ausdauertraining, Krafttraining, Atemphysiotherapie und einer umfassenden Patientenschulung besteht. Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover und der Klinik Bad Reichenhall haben in einer aktuellen Studie sowohl kurzfristige als auch langfristige Effekte der Reha dokumentiert. Positive Veränderungen waren insbesondere bei der Asthmakontrolle und der Lebensqualität der Patienten bis zu einem Jahr nach der Reha noch nachweisbar.

Rehabilitationsmaßnahmen können bei Asthmatikern nachhaltig die Asthmabeschwerden lindern und die Lebensqualität der Patienten steigern. Das haben Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover und der Klinik Bad Reichenhall jetzt in einer aktuellen Studie nachgewiesen (siehe Journal of Asthma Online-Vorabveröffentlichung 1-8, 2015). Dazu haben sie 201 Patienten mit Asthma, die ein dreiwöchiges Rehabilitationsprogram besucht hatten, über ein Jahr nachbeobachtet und deren Ausmaß an Asthmabeschwerden (anhand des Asthma-Kontrolltestes ACT) und Lebensqualität (anhand eines etablierten Fragebogens, dem St. George’s Respiratory Questionnaire SGQR) wiederholt zu verschiedenen Zeitpunkten dokumentiert.

Ergebnis: Es zeichneten sich sowohl kurzfristige als auch langfristige positive Effekte der Reha-Maßnahmen ab. Der Anteil der Patienten mit gut kontrolliertem Asthma (ACT-Wert: >= 20) stieg von 33,2 % vor der Reha auf 67,3 % nach der Reha und betrug selbst zwölf Monate nach Ende der Reha-Maßnahme noch 51 %. Geringere, aber dennoch deutliche (statistisch signifikante) Verbesserungen wurden auch für die Lungenfunktion und beim Zurücklegen der 6-Minuten-Gehstrecke verzeichnet (Steigerung um 60 Meter). Unabhängig von Begleiterkrankungen verbesserte sich auch die Lebensqualität. 55,8 % der Patienten gaben sogar noch nach einem Jahr eine spürbare (klinisch relevante) Verbesserung an, d.h. eine Veränderung um mindestens 4 Punkte beim SGQR-Gesamtwert.

Das dreiwöchige, multidisziplinäre Rehabilitationsprogramm wurde für jeden Patienten „maßgeschneidert“. Es beinhaltete vornehmlich Ausdauertraining, Krafttraining, Atemphysiotherapie und insbesondere eine umfassende Patientenschulung.