Wie bereits für Chrorsingen gezeigt, kann Musik in Form von Musikhören, Musizieren und Tanzen die Lebensqualität von Patienten mit einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) deutlich steigern. Wie Forscher aus London berichten, kann eine Musikbegleitung beim Trainieren die körperliche Leistungsfähigkeit erhöhen (siehe Breathe 2019, Band 15, Seite 116-120). So leiden COPD-Patienten während des Trainings weniger unter Atemnot, wenn diese von Musik begleitet wird.
Je nach körperlicher Belastbarkeit sollten COPD-Patienten bei den Empfehlungen zu mehr körperlicher Bewegung auch das Tanzen nicht vergessen – vor allem wenn die klassischen Sportangebote zur pulmonalen Reha auf wenig Begeisterung stoßen. Welche Bewegungsform auch immer den Patienten Freude macht - Hauptsache, es gelingt auf diese Weise mehr und regelmäßige Bewegung in den Alltag einzubauen.
Körperliche Schonung hingegen führt zu Trainingsmangel und einem zunehmenden Verlust der körperlichen Fitness, was noch mehr Atemnot verursacht und daraufhin noch mehr körperliche Schonung. Wird dieser Teufelskreis nicht durchbrochen, kann dies für die Betroffenen eine erhebliche Verschlechterung der Lebensqualität und des körperlichen Leistungsvermögens zur Folge haben, die sogar so weit führt, dass die Patienten ganz alltäglichen Aktivitäten wie einkaufen oder Freunde besuchen nicht mehr nachkommen können.
Aktiv Musik zu machen bzw. zu singen, bringt den Patienten ebenfalls viele Vorteile. „Singing for Lung Health“ ist zum Beispiel ein speziell für chronisch Lungenkranke entwickeltes britisches Gruppenprogramm, bei dem die Teilnehmer mit ausgesuchten Chorliedern Atemkontrolle, Entspannung und Wohlbefinden verbessern. Denn Richtiges Singen zu erlernen, erfordert eine gute Kontrolle über die eigene Atmung und Körperhaltung.
In früheren Studien konnte bereits gezeigt werden, dass asthmatische Kinder, die regelmäßig Blasinstrument spielen, ihre Lungenfunktion im Vergleich zu Nichtbläsern deutlich verbessern können. Das steigert die körperliche Leistungsfähigkeit, zudem erleiden solche Patienten auf Grund der besser trainierten Atemmuskulatur seltener eine Verschlechterung ihrer Erkrankung.