So genannte „gesunde Fette“ bestehen aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren und sind vor allem in Fischen wie Lachs und Hering enthalten, in geringerem Maße auch in Leinsamen-, Walnuss-, Sojabohnen- und Rapsölen. Diesen so genannten Omega-3-Fettsäuren schreibt man einen gewissen Schutz gegen Herz- und Gefäßerkrankungen zu – und zwar wegen ihrer offenbar anti-entzündlichen Wirkung. Jetzt hat ein japanisches Forscherteam um Dr. Wataru Matsuyama vom „Kagushima University Hospital“ festgestellt, dass eine Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren ist, auch die Atembeschwerden und körperliche Fitness von COPD-Patienten verbessern kann.
An der Untersuchung, die im Fachjournal Chest veröffentlicht wurde, nahmen 64 COPD-Patienten teil, die in den letzten 6 Monaten keine Fischölkapseln eingenommen, nicht geraucht und keine COPD-Verschlechterungsschübe erlitten hatten. Die Hälfte von ihnen bekam täglich einen mit Omega-3-Fettsäuren angereicherten Energiecocktail zu trinken. Für diese Patienten zeichneten sich nach der Studiendauer von zwei Jahren einige Vorteile gegenüber der Kontrollgruppe (deren Cocktail andere Fettstoffe enthalten hatte) ab: Zum einen konnten sie eine größere Wegstrecke ohne Atembeschwerden zurücklegen, zum anderen war die Anzahl an Entzündungsmarkern in ihrem Blut und Auswurf deutlich gesunken. „Dies deutet tatsächlich auf einen anti-entzündlichen Effekt der Omega-3-Fettsäuren hin“, erklärt Matsuyama. „Unsere Ergebnisse müssen zwar erst noch in weiteren Studien mit einer größeren Anzahl Patienten überprüft werden. Trotzdem möchten wir COPD-Patienten schon jetzt empfehlen, die Behandlung ihrer Erkrankung dadurch zu unterstützen, dass sie sich mit einer Kost ernähren, die reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist.“ Da es sich bei COPD um eine fortschreitende Erkrankung handelt, die mit Gewichtsverlust einhergeht, sollten Betroffene sich sowieso möglichst gesund und kalorienreich ernähren. „Deshalb hatten wir den Studienteilnehmern die Fette ja auch in Form eines energiehaltigen Trunks statt einer Pille gegeben“, so Matsuyama.
Quelle: Chest (2005), Vol. 128, Seite 3817 - 3827. Zusammenfassung (abstract)