Die gesundheitliche Verfassung von Patienten mit COPD scheint auch direkt mit den krankheitsbedingten, pathophysiologischen Veränderungen in der Skelettmuskulatur zusammen zu hängen – und zwar unabhängig vom Ausmaß der jeweils vorliegenden Atemwegsverengung. Das berichten Forscher aus Venezuela und Mexiko im Fachjournal Respiratory Medicine. Wie man aus früheren Untersuchungen bereits wusste, werden bei COPD bestimmte Muskelfasertypen zurück gebildet, andere Fasertypen hingegen vermehrt – mit der Konsequenz, dass die Muskeln dieser Patienten keine ganze Arbeit mehr verrichten können. Die körperliche Ausdauer der Betroffenen ist stark verringert und sie sind sehr viel schneller ermüdbar bzw. erschöpft im Vergleich zu Gesunden.
Bei der Biopsie der Muskelproben von COPD-Patienten haben die Wissenschaftler um Maria Montes de Oca von der „Universidad Central de Venezuela“ in Caracas festgestellt, dass die per Fragebogen ermittelte gesundheitliche Verfassung der Patienten direkt von der jeweiligen Muskelfaser-Zusammensetzung ihrer Skelettmuskeln abhing. „Das bedeutet konkret: Ein schlechter Gesundheitszustand wird durch den Mangel an Typ I Fasern in den Muskeln verursacht“, erklärt Montes de Oca. „Das erklärt auch, warum der im Fragebogen ermittelte Wert für die gesundheitliche Verfassung des Patienten nicht direkt mit dem Ausmaß seiner Atemwegsverengung zusammenhängt.“
Quelle: Respiratory Medicine (2006), Band 100, Seite 1800-1806. Zusammenfassung (abstract)