Mangel- bzw. Fehlernährung tritt bei etwa 20-60% der Patienten mit der Lungenerkrankung COPD (chronisch-obstruktive Bronchitis mit oder ohne Lungenemphysem) auf und kann auch bei Normalgewicht vorliegen. Darauf weisen die Lungenärzte des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) hin. „COPD-Patienten benötigen Lebensmittel, die reich an Nährstoffen und Energieträgern sind“, betont der Vorsitzende des BdP, Dr. Andreas Hellmann, der eine Gemeinschaftspraxis für Lungen- und Bronchialheilkunde in Augsburg führt. „Aufgrund der krankheitsbedingten Verengung ihrer Atemwege müssen COPD-Patienten gegen erhöhten Widerstand atmen und benötigen daher zum Atmen etwa das Zehnfache an Energie im Vergleich zu Menschen ohne COPD. Mangelernährung setzt außerdem die Abwehrkraft der Lunge herab: Die Fresszellen in den Lungenbläschen - so genannte Alveolarmakrophagen, die normalerweise eingedrungene Fremdstoffe verdauen - sind dann weniger aktiv, wie Untersuchungen gezeigt haben. Aus diesen Gründen ist es für die Betroffenen wichtig, stärker auf eine gesunde Ernährung zu achten.“
Geeignete Nahrungsmittel und solche, die zu meiden sindEmpfehlenswert sind z.B. Gerichte aus der Mittelmeerküche, da sich diese durch einen hohen Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen bzw. Anti-Oxidantien auszeichnen. „Um Atemnot durch einen erhöhten Druck im Bauchraum nach dem Essen zu vermeiden, ist es besser, eine große Mahlzeit auf mehrere kleinere Portionen über den Tag zu verteilen“, rät Dr. Hellmann. „Auch frisches Obst und Gemüse gehören auf den täglichen Speiseplan. Allerdings besser nicht zu zuckerhaltigen Smoothies oder gezuckerten Fruchtsäften greifen, da aus zu viel Zucker im Stoffwechsel Kohlenmonoxid entsteht – ein Atemgift, das Müdigkeit und Schwäche verstärkt. Außerdem sollten COPD-Patienten genügend trinken, da dies das Abhusten von Schleim erleichtert. Verzichtet werden sollte demgegenüber auf stark gesalzene Nahrungsmittel und solche, die Blähungen verursachen. Zu vermeiden sind auch zu heiße oder zu kalte Gerichte, da sie Husten verursachen können.“
Quelle: äin-red
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