Eine aktuelle Studie belegt die Rolle von Mikroorganismen und ihren Metaboliten in Innenräumen mit Blick auf Asthma und allergische Rhinitis (AR) und wirft neues Licht auf Faktoren, die diese Erkrankungen begünstigen (siehe Eco-Environment and Health, online seit Dezember 2023).
Die Studienautoren aus China und Malaysia wählte mit seinem Fokus auf Metaboliten und Chemikalien in Innenräumen einen neuen Ansatz. Unter Verwendung von Hochdurchsatz-Technologien verglich das Team die Zusammensetzung des Staubs in den Wohnungen von Kindern, bei denen Asthma, AR oder beide diagnostiziert wurde mit dem Zuhause von gesunden Kindern.
Die Analyse deckte deutliche Unterschiede in den chemischen Profilen der beiden Gruppen auf. Haushalte mit kranken Kindern wiesen höhere Werte an Mykotoxinen und synthetischen Chemikalien wie Herbiziden, Insektiziden und Lebensmittel-/Kosmetikzusatzstoffen auf. Im Gegensatz dazu waren die Wohnungen gesunder Kinder mit nützlichen Umweltmikroben und Stoffwechselprodukten wie Ketosäuren, Indolen, Pyridinen und Flavonoiden (Astragalin und Hesperidin) angereichert.
Auf der Grundlage dieser charakteristischen Metaboliten und Chemikalien entwickelten die Forschenden ein Modell, das die Prävalenz von Asthma und AR in einem unabhängigen Datensatz aus Malaysia genau vorhersagen konnte. Dies deutet den Autoren zufolge darauf hin, dass die Analyse von Staub auf seinen chemischen Fingerabdruck eine zuverlässigere und konsistentere Methode zur Bewertung des Umweltrisikos für diese Krankheiten sein könnte als die Analyse des komplexen und variablen Mikrobioms.
Für die Autoren ebnen die Ergebnisse der Studie den Weg zu neuen Ansätzen zur Prävention und Behandlung von Asthma und AR bei Kindern. Durch die Untersuchung spezifischer Metaboliten im Hausstaub könnten möglicherweise Häuser mit ungesunden chemischen Profilen identifiziert und gezielte Maßnahmen ergriffen werden, so das Fazit der Studie. Dies könne die Förderung des Wachstums nützlicher Mikroben durch probiotische Sprays oder die Anpassung von Belüftungssystemen zur Verringerung der Toxinexposition beinhalten.
Quelle: Biermann Medizin am 15.1.2023