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Mehr Sicherheit für Patienten nach akuter Lungenembolie

Zu einer verbesserten Nachsorge bei akuter Lungenembolie verhelfen Forschungsergebnisse einer Wissenschaftlerin aus Göttingen, deren Arbeit kürzlich mit dem Theodor Naegeli-Preis 2010 ausgezeichnet wurde.

Für Forschungsergebnisse, die die Nachsorge von Patienten mit einer akuten Lungenembolie wesentlich vereinfachen und verbessern, wurde im Dezember eine Fachärztin für Innere Medizin in der Abteilung Kardiologie und Pneumologie der Universitätsmedizin Göttingen mit dem Theodor Naegeli-Preis 2010 ausgezeichnet. Dieser ist mit 120.000 Schweizer Franken dotiert und wird alle drei Jahre von der Theodor Naegeli-Stiftung für herausragende Forschungsarbeiten auf den Gebieten der Thrombo-Embolie und der Gerontologie verliehen.

Dellas hat untersucht, welchen Einfluss ein bestimmter Eiweißstoff (Protein H-FABP) auf die Genesung von Patienten nach einer akuten Lungenembolie hat. Sie fand heraus, dass das Protein H-FABP als Biomarker fungieren kann, da es Auskunft darüber gibt, ob weitere Komplikationen nach einer überstandenen Lungenembolie zu erwarten sind (siehe Journal of the American College of Cardiology (2010), Band 55(19), Seite 2150-2157). Bisher starben bis zu 15 Prozent der Patienten nach einer Lungenembolie innerhalb der ersten 30 Tage, obwohl die Patienten zunächst stabile Kreislaufverhältnisse aufwiesen. Dellas konnte nachweisen, dass Patienten, bei denen ein hoher H-FABP-Wert im Blut gemessen wird, ein 37-fach erhöhtes Risiko haben, weitere Komplikationen zu bekommen. Dazu gehört auch ein tödlicher Schock. Die Erkenntnisse ihrer Forschung ermöglichen jetzt einen einfachen Vorsorge-Test: Wird das Protein H-FABP im Blut gemessen, können Lungenembolie-Patienten mit einem hohen Komplikationsrisiko rechtzeitig erkannt und entsprechend behandelt werden.