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Mehr Krebs in den oberen Atemwegen durch Räucherstäbchen

Räuchermittel in Form von Stäbchen oder Kerzen, aus Pfannen oder Gefäßen erhöhen das Risiko für Krebs in den oberen Atemwegen – wenn auch offenbar zumindest nicht in der Lunge. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher aus den USA.

Räucherstäbchen werden traditionell vornehmlich in Asien verwendet, sind aber zunehmend auch in Europa und den USA in Mode gekommen. Das Einatmen ihres Rauches kann allerdings offenbar zur Entartung von Epithelzellen in den oberen Atemwegen führen – also derjenigen Zellen, welche die Oberflächenschicht der Atemwege bilden. Wie Forscher um Jeppe Friborg vom Masonic Cancer Center der University of Minnesota in der Fachzeitschrift Cancer (2008), Band 113(7), Seite 1676 – 1684) berichten, erhöhen Räucherstäbchen, Räucherkerzen, -pfannen und -gefäße nachweislich die Gefahr von Krebserkrankungen der oberen Atemwege. So bilden Menschen, die sich regelmäßig und lange in Räumen mit Räucherstäbchen aufhalten, häufiger so genannte Plattenepithelkarzinome in den oberen Atemwegen. Das Risiko für Lungenkrebs bleibt hingegen nach Angaben der Forscher unverändert.

Dass Räuchermittel eine krebserregende Wirkung haben könnten, wurde schon länger vermutet. Denn ihr Rauch enthält verschiedene, bekanntermaßen krebserregende Substanzen, die erbgutschädigend wirken können. Welche Räucherprodukte besonders ungesund sind, ist allerdings bislang noch nicht bekannt. „Wer nur gelegentlich ein Räucherstäbchen anzündet, muss sich wahrscheinlich auch keine Sorgen machen“, meint Dr. Michael Barczok vom Bundesverband der Pneumologen. Wer allerdings zu Hause ständig Stäbchen brennen lässt oder auch während der Arbeitszeit dauerhaft dem Rauch asiatischer Duftutensilien ausgesetzt ist, wird mit einem deutlich erhöhten Krebsrisiko rechnen müssen - selbst wenn es bislang auf den Verpackungen noch keine entsprechenden Warnhinweise gibt.“