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Maskenbeatmung beim Schlafen verlängert Überleben von Lungenkranken mit Schlafapnoe

Lungenkranke, die unter COPD und Schlafapnoe leiden, sollten nachts mit einer Atemmaske schlafen, die ihnen stetig Raumluft mit geringem Überdruck zuführt und so die Atemwege offen hält. Diese sog. CPAP-Therapie kann nicht nur die Lebensdauer der Patienten deutlich verlängern, sondern auch ihre Lebensqualität entscheidend verbessern. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Berlin hin.

Lungenkranke, die eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) haben und zusätzlich unter Schlafapnoe leiden, sollten nachts mit einer Nasenatemmaske schlafen, die ihnen stetig Raumluft mit geringem Überdruck zuführt. „Diese so genannte CPAP-Therapie (aus dem Englischen continuous positive airway pressure) kann das krankheitsbedingt erhöhte Sterberisiko der Patienten deutlich senken und damit ihre Lebensdauer verlängern“, erläutert Prof. Dr. med. Heinrich Worth, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Berlin und Chefarzt der Medizinischen Klinik 1 am Klinikum Fürth. Das Schlafapnoe-Syndrom ist dadurch gekennzeichnet, dass die Atemwege während des Schlafens immer wieder in sich zusammenzufallen und zu Verschluss neigen. Es kommt zu wiederholten Atemstillständen und physiologisch erzwungenen Weckreaktionen, so dass die Betroffenen keinen erholsamen Nachtschlaf finden. Durch eine CPAP-Therapie aber wird der obere Atemtrakt von Innen quasi Druck-geschient und bleibt somit beim Ein- und Ausatmen stets offen. Auf diese Weise wird ein normaler Schlafablauf wieder ermöglicht und die normale Atmung unterstützt.

Bei konsequenter Anwendung sinkt das Sterberisiko und die Lebensqualität steigt

Für Patienten direkt spürbare Folgen einer obstruktiven Schlafapnoe sind eine ausgeprägte Tagesschläfrigkeit und Leistungsminderung. „Langfristig führt der durch die wiederholten Atemaussetzer bedingte Sauerstoffmangel auch zu einer Beeinträchtigung der Herztätigkeit verbunden mit arteriosklerotischen Veränderungen, die zunächst unbemerkt bleiben mögen, aber die Entwicklung eines Bluthochdrucks, plötzlicher Herzinfarkte und Schlaganfälle begünstigen“, warnt Worth. „Demgegenüber können rund 70 Prozent der Patienten, die nachts eine CPAP-Atemmaske tragen, auch ihre Lebensqualität deutlich verbessern. Regelmäßig durchgeführt kann die CPAP-Therapie Patienten dazu verhelfen, dass sie sich beim morgendlichen Aufwachen frischer und ausgeschlafener fühlen, tagsüber weniger zu Schläfrigkeit neigen und gleichzeitig ihr Risiko für teils lebensbedrohliche Begleiterkrankungen senken. Das setzt allerdings voraus, dass die CPAP-Therapie wirklich konsequent durchgeführt wird, da die positiven Auswirkungen der Überdruck-Maskenbeatmung erst ab 6 Stunden Anwendung pro Nacht optimal zur Geltung kommen.“