Ein junger Mann ist in der vergangenen Woche im Klinikum der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) an den Folgen einer schweren Influenza - der echten Grippe - verstorben. Bei dem Mann handelt es sich um den ersten nachgewiesenen Todesfall durch Grippe in Deutschland in diesem Winter. Wie die Medizinische Hochschule Hannover auf Anfrage bestätigte, wurde bei dem Patienten das Influenza-A-Virus H3N2 nachgewiesen. Genaue Angaben über das Alter des jungen Deutschen wurden nicht gemacht. Da bei ihm auch andere gesundheitliche Grunderkrankungen vorlagen, gehörte er zu den Risikopatienten, für die die Ständige Impfkommission (STIKO) eine jährliche Impfung gegen Grippe empfiehlt. „Der Virusstamm H3N2 ist auch im aktuellen Impfstoff vorhanden. Noch ist die Influenza-Aktivität in Niedersachsen wie auch im gesamten Bundesgebiet auf niedrigem Niveau. Es ist also noch Zeit sich impfen zu lassen – und vor allem für ältere Menschen und Personen mit einer Grunderkrankung wie Diabetes oder einem Herzleiden kann ich das nur dringend empfehlen“, rät Prof. Dieter Köhler, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und ärztlicher Leiter am Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft in Schmallenberg. Der Beginn und Verlauf einer Influenza unterscheidet sich deutlich von einer Erkältungskrankheit, mit der die „echte Grippe“ oft verwechselt wird. „Eine Influenza beginnt plötzlich – oft innerhalb von Stunden. Am Anfang haben die Betroffenen meist hohes Fieber – nicht selten über 40°. Alle Krankheitssymptome sind noch viel stärker ausgeprägt als bei einer schweren Erkältung. Für Menschen mit einer geschwächten Immunabwehr ist eine Influenza lebensgefährlich“, warnt Prof. Köhler.
Über die Internetseite der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (DGP) www.lungenaerzte-im-netz.de können Nutzer einen Grippe-Online-Test aufrufen, der es ermöglicht, einen harmlosen grippalen Infekt von einer Influenza zu unterscheiden. „Dieser Test ersetzt natürlich nicht den Gang zum Arzt. Aber wenn die ersten Symptome für den Beginn einer schweren Influenza sprechen, dann lohnt sich der sofortige Besuch beim Arzt. Die so genannten Neuraminidasehemmer können – sofern sie innerhalb der ersten 48 Stunden nach der Infektion gegeben werden – den Krankheitsverlauf deutlich abmildern“, so der Virologe weiter.