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Manche Weihnachtsbräuche können für Allergiker gefährlich werden

Pollen auf Weihnachtsbäumen, Chemikalien in Kunstschnee- und Glittersprays oder verstaubter Weihnachtsschmuck aus dem Keller können für Allergiker und Asthmatiker gefährlich werden.

© Monkey Business_Fotolia.com

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Allergiker und Asthmatiker sollten beim weihnachtlichen Dekorieren spezielle Vorsicht walten lassen. Dazu raten die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung e.V. (DLS) in Hannover und geben Tipps, auf was vor allem zu achten ist: „Den Einkauf eines Weihnachtsbaumes sollte man lieber einem Nicht-Allergiker überlassen. Denn Waldbäume können verschiedene Allergieauslöser (Allergene) - wie zum Beispiel Pollen oder die im Baumharz enthaltenen Terpene - aufweisen, die bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen oder auch Asthma-Anfälle hervorrufen“, erklärt Prof. Harald Morr, Vorstandsvorsitzender der DLS und Direktor der Pneumologischen Klinik Waldhof Elgershausen in Greifenstein. „Bevor man einen Baum in die Wohnung eines Allergikers holt, sollte die Allergenmenge durch Schütteln bzw. mithilfe eines Laubbläsers und durch Abreiben des Stammes mit einem oxidierenden Bleichmittel so weit wie möglich verringert werden. Ganz sicher geht man, wenn man den Weihnachtsbaum außerhalb der Wohnung aufstellt. Das gilt übrigens auch für künstliche Bäume, da diese - je nach den enthaltenen Chemikalien - bei Allergikern und Asthma-Patienten ebenfalls Probleme verursachen können.“

Bei der Innenraumdekoration auf Chemikalien verzichten

Bei der Innenraumdekoration sollte grundsätzlich auf Chemikalien wie Kunstschneespray, Gold- und Silberspray, Lackspray, Deko-Effektflitter, Metallic-Pasten und manch anderes mehr verzichtet werden. „Das Gleiche gilt für künstliche Düfte in Form von Duftlampen, Potpourris, Seifen, Parfum oder Raumsprays“, betont Morr. „Auch wer seit Jahren seinen gewohnten Weihnachtsschmuck aus dem Keller oder vom Dachboden holt, muss beachten, dass sich darin Staub und Schimmelpilzsporen angesammelt haben können. Das heißt, die Deko muss gründlich gesäubert werden, bevor er sie im Wohnzimmer ihren Platz bekommt.“

Wenn man zu Weihnachten Gäste einlädt, die Allergiker sind, empfiehlt es sich, vor der Planung des Weihnachtsmenüs zu erkunden, ob bestimmte Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Kreuzallergien bestehen. Falls ja, sind diese bitte unbedingt ernst zu nehmen. Denn selbst bei mühevoll separat gekochten Gerichten kann es leicht – zum Beispiel über versehentlich vertauschte Bestecke - zu Kreuz-Kontaminationen kommen, die für die Betroffenen fatal sein können. Für Allergiker, die über Nacht bleiben, sollte das Gästezimmer am Tag der Ankunft nochmals gründlich gestaubsaugt und das Bettzeug frisch gewaschen werden. Und schließlich ist grundsätzlich davon abzuraten, in Innenräumen Räuchermännchen oder -Stäbchen, sowie Zigaretten oder offene Kaminfeuer anzuzünden.“

Quelle: äin-red