Medikamente mit dem Wirkstoff Rupatidin können Heuschnupfen-Beschwerden besonders schnell lindern und überschießende allergische Reaktionen effektiv eindämmen. Darauf machen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne aufmerksam. „Das Besondere an Rupatidin ist sein zweifacher Wirkmechanismus“, erläutert Prof. Dr. Claus Franz Vogelmeier, Präsident der DGP und Leiter der Klinik für Innere Medizin mit Schwerpunkt Pneumologie am Universitätsklinikum Gießen und Marburg. „Im Vergleich zu herkömmlichen Heuschnupfen-Medikamenten, die zu den Antihistaminika gehören, unterdrückt Rupatidin nicht nur Auswirkungen des Histamins und damit die allergische Reaktion vom Soforttyp Zusätzlich hemmt es auch den so genannten Plättchen-aktivierenden Faktor (PAF), der eine zentrale Rolle bei der Auslösung von allergischen Reaktionen spielt und auch für einige Spätwirkungen im Entzündungsgeschehen verantwortlich ist. Daher hilft Rupatidin nicht nur gegen die akuten Beschwerden bei Heuschnupfen, sondern kann auch zur Therapie von chronischer Nesselsucht (chronisch-idiopathische Urtikaria) eingesetzt werden. Es ist in Deutschland bereits seit August 2008 für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren zugelassen.“
Langanhaltende Wirkung ohne Beeinträchtigung der FahrtüchtigkeitIm Vergleich zu anderen Antihistaminika (wie Levocetirizin oder Fexofenadin) weist der Wirkstoff Rupatidin eine stärkere chemische Neigung auf, sich an die Zell-Bindungsstellen für das Histamin zu setzen und das Histamin so zu verdrängen. „Deshalb kann Rupatidin die unerwünschten Auswirkungen des Histamins wie Juckreiz oder Niesen schneller blockieren als herkömmliche Antihistaminika“, erklärt Vogelmeier. „Seine Wirkung tritt bereits fünfzehn Minuten nach Kontakt mit einem Allergie-Auslöser ein und hält dann bis zu zwölf Wochen an. Ein weiterer Vorteil gegenüber manchen anderen Antihistaminika ist, dass Rupatidin die Fahrtüchtigkeit der Patienten nicht beeinträchtigt, also nicht sedierend wirkt. Auch bestehen keine unterwünschten Wechselwirkungen mit Alkohol.“
Nicht zusammen mit Statinen oder Grapefuitsaft einnehmenRupatadin darf nicht zusammen mit Grapefruitsaft eingenommen werden. „Grapefruitsaft stört den Abbau des Medikaments, so dass dessen Wirkung um das 3,5-Fache verstärkt wird“, warnt Vogelmeier. „Außerdem ist bei der Einnahme von Statinen Vorsicht geboten, da das Risiko für unerwünschte Wechselwirkungen zwischen Rupatadin und Statinen noch unbekannt ist.“