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Manche Herzrhythmusstörung lässt sich auch im Schlaf kurieren

Viele Patienten mit Herzschwäche leiden gleichzeitig unter einer Schlafstörung namens "obstruktive Schlafapnoe". Wenn man letztere erfolgreich behandelt, indem man dem Patienten während des Schlafens Raumluft mit geringem Überdruck zuführt, werden auch seine Herzrhythmusstörungen seltener, wie Kanadische Forscher jetzt nachgewiesen haben.

Bei Patienten mit einer obstruktiven Schlafapnoe setzt die Atmung während des Schlafens zeitweise vollständig aus. Dadurch wird das Herz stärker beansprucht, was zu vorübergehenden oder chronischen Schädigungen führen kann. Umgekehrt leiden auch Patienten mit Herzschwäche (Herzinsuffizienz) recht oft zusätzlich unter Schlafapnoe. Ihr Herz schlägt häufiger, aber auch unregelmäßig – viele Schläge treten vorzeitig auf. Dr. Douglas Bradley und seine Kollegen von der Universität von Toronto in Kanada wollten nun wissen, ob sich bei solchen Patienten die aus der Reihe tanzenden Herzschläge verhindern lassen, wenn man ihre Schlafapnoe mit der so genannten CPAP -Methode behandelt. Dazu haben sie eine Untersuchung mit 18 Patienten durchgeführt, die unter Herzschwäche und gleichzeitiger Schlafapnoe (mit mehr als 10 vorzeitigen Schlägen pro Stunde Schlaf) leiden. Ihre Ergebnisse wurden in der September-Ausgabe der Fachzeitschrift Thorax veröffentlicht.

Keine Medikamente zur Behandlung erforderlich
10 der Patienten wurden mit CPAP behandelt, die restlichen 8 hingegen nicht. Tatsächlich verringerte sich nach einer 1-monatigen CPAP-Behandlung die Häufigkeit der außerrhythmischen Herzschläge deutlich (um 58%). Dabei konnte auch die Mindestsättigung mit Sauerstoff merklich erhöht werden. „Zum ersten Mal konnten wir in einer klinischen, kontrollierten Studie zeigen, dass eine Linderung der Schlafapnoe durch CPAP auch das Auftreten von Herzrhythmusstörungen bei Herzinsuffizienz-Patienten deutlich verringern kann,“ fasst Bradley das Untersuchungsergebnis zusammen. „Das bedeutet auch, dass wir keine Medikamente einsetzen müssen, um solche durch Schlafapnoe verursachten Störungen der Herztätigkeit erfolgreich zu behandeln.“ Jetzt müsse man noch untersuchen, ob die Eindämmung der Rhythmusstörungen durch CPAP auch die allgemeine Prognose für Patienten mit Herzschwäche (das heißt ihre Aussichten hinsichtlich des weiteren Krankheitsverlaufs) verbessern kann.

Quelle: Thorax (2005) 60: S.781-785
Zusammenfassung (abstract)