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Makrophagen-Transplantation könnte Immunabwehr bei Muskoviszidose boosten

Ziel der pulmonalen Transplantation von Makrophagen (PMT) ist die Herstellung von patientenindividuellen, gesunden Makrophagen durch Re-Programmierung und Korrektur von zuvor dem Patienten entnommenen Zellen. Die korrigierten und zu Makrophagen ausdifferenzierten Zellen könnten Patienten mit Mukoviszidose dabei helfen, Infektionen der Lunge mit Keimen erfolgreicher zu bekämpfen.

Die Erkrankung Mukoviszidose ist geprägt von chronischer Entzündung, einem überschießenden Einströmen von Immunzellen aus dem Blut, Ansammlungen zähen Schleims und einem fortschreitenden Verlust der Lungenfunktion. Die Lunge von CF-Patienten ist außerdem von anhaltenden bzw. wiederkehrenden Infektionen mit Keimen, wie z. B. Pseudomonas aeruginosa betroffen. Eine Rolle spielen dabei auch unzureichend funktionierende Immunzellen, denn auch sie sind von dem der Erkrankung zugrundeliegenden Gen-Defekt betroffen und bilden defekte CFTR-Kanäle, die ihre Funktion beeinträchtigen können. Im besonderen Fokus der Wissenschaftler um Dr. med. vet. Antje Munder, Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), stehen Makrophagen, da diese durch ihre Fähigkeit, Bakterien aufzunehmen und zu vernichten, in hohem Maße zum Gleichgewicht in der gesunden Lunge beitragen. Ihre Rolle bei der Mukoviszidose-Erkrankung ist bislang aber nur wenig untersucht.

Obwohl in der jüngsten Vergangenheit durch die Entwicklung und nun auch klinische Anwendung von CF-Modulatoren immense Fortschritte in der Mukoviszidose-Therapie erzielt wurden, leiden Patienten noch immer unter schweren chronischen Atemwegsinfektionen, einem fortschreitenden Verlust der Lungenfunktion und schweren Verschlechterungen (Exazerbationen). Genau hier soll die Therapie mit Makrophagen ansetzen – als ergänzende Mutations- und Antibiotika-unabhängige Therapie für die Erkrankung.

In Vorversuchen an einem CF-Mausmodell konnte die Arbeitsgruppe bereits zeigen, dass blutbildende Stammzellen, die aus dem Knochenmark gesunder Spendermäuse gewonnen wurden, nach Transplantation erfolgreich in die Lunge der CF-Mäuse einwanderten und sich dort zu Makrophagen differenzierten. Wenn diese transplantierten CF-Mäuse dann über die Atemwege mit Pseudomonas aeruginosa infiziert wurden, verlief die Infektion milder als bei Kontrolltieren. Die Ergebnisse in diesem Transplantationsmodell legen nahe, dass die Anwendung gesunder Makrophagen von therapeutischem Nutzen sein kann, um chronische Atemwegsinfektionen bei CF-Patienten zu bekämpfen.

Mit ihrem Projekt wollen die Wissenschaftler um Munder einen Therapieansatz für die Applikation von Makrophagen in die Lunge (sog. pulmonale Transplantation von Makrophagen = PMT) entwickeln. Ziel ist die Herstellung von patientenindividuellen gesunden Makrophagen durch die Re-Programmierung und Korrektur von zuvor dem Patienten entnommenen Zellen (z. B. aus dem Blut des Patienten). Die korrigierten und zu Makrophagen ausdifferenzierten Zellen könnten anschließend dem Patienten als Therapie wieder verabreicht werden, so dass sie dazu beitragen können, Infektionen der Lunge mit Keimen erfolgreich zu bekämpfen.

Quelle: Mukoviszidose e.V.