Frauen in Ostdeutschland erkranken weitaus häufiger an Lungenkrebs als noch vor wenigen Jahren. Das geht aus dem gemeinsamen Krebsregister der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen (www.krebsregister-berlin.de) hervor, das sich auf Daten aus dem Diagnosejahr 2005 bezieht (jüngere Zahlen gibt es noch nicht). An der Spitze der Neuerkrankungsraten liegen die Berlinerinnen. Sie bekommen nach Angaben der Berliner Senatsgesundheitsverwaltung fast doppelt so häufig Lungenkrebs wie Frauen in anderen ostdeutschen Ländern. Grund dafür sei vor allem starker Tabakkonsum, der als ein „Großstadtphänomen“ gedeutet wird.
Während die Lungenkrebs-Zahlen bei Männern in ganz Ostdeutschland rückläufig sind, steigen sie bei Frauen weiter an. Die Gesundheitsverwaltung vermutet, dass Männer ihr Rauchverhalten geändert haben - und sich entweder weniger Zigaretten anzünden oder aber ganz mit dem Rauchen aufgehört haben. Allerdings ist Lungenkrebs oft die Folge eines Tabakkonsums, der bis zu 20 Jahre zurückliegen kann. Das mittlere Erkrankungsalter liegt derzeit bei 67 Jahren. Auch Passivrauchen erhöht das Krankheitsrisiko um bis zu 30 Prozent. Fatalerweise ist Lungenkrebs oft tödlich: Nur bis zu einem Fünftel der Betroffenen überleben die ersten fünf Jahre nach der Diagnose. So stellt Lungenkrebs bei Männern inzwischen die zweithäufigste Krebsneuerkrankung nach Prostatakrebs dar, bei Frauen die dritthäufigste nach Brust- und Darmkrebs.