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Lungenfunktionsverlust bei COPD lässt sich abbremsen

Anlässlich des Welt-COPD-Tags am 20.11. hin, dessen diesjähriges Motto „Es ist nicht zu spät“ lautet, raten die Lungenärzte des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) allen COPD-Patienten über 40 Jahren, aber auch Personen, die berufsbedingt Stäuben und Chemikalien ausgesetzt sind, ihre Lunge regelmäßig vom Haus- oder Lungenfacharzt mittels einer Lungenfunktionsprüfung untersuchen zu lassen - und zwar unabhängig davon, ob sie bereits Beschwerden (wie Husten, Auswurf, Atemnot) haben oder nicht. Nur wenn COPD früh genug erkannt und behandelt wird, lässt sich der beschleunigte Verlust der Lungenfunktion bei COPD aufhalten.

Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung COPD geht mit einem fortschreitenden Lungenfunktionsverlust einher, der sich aber mit einer optimalen Therapie und konsequentem Selfmanagement abbremsen lässt. Darauf weisen die Lungenärzte des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) anlässlich des Welt-COPD-Tags am 20.11. hin, dessen diesjähriges Motto „Es ist nicht zu spät“ lautet. „Der Verlust der Lungenfunktion kann bei COPD-Patienten auf das Drei- bis Vierfache hinaufschnellen im Vergleich zu gesunden Nichtrauchern, die altersbedingt ab dem 35. Lebensjahr kontinuierlich etwa 35 Milliliter an Lungenfunktionsvolumen verlieren, bis sie 75 sind“, erläutert der Vorsitzende des BdP, Dr. Andreas Hellmann, der eine Gemeinschaftspraxis für Lungen- und Bronchialheilkunde in Augsburg führt. „Bei COPD-Patienten sinkt die Lungenfunktion allein auf Grund der Erkrankung ohne Zutun um etwa 30 ml pro Jahr weiter ab. Sollte der Betreffende außerdem weiterrauchen, erhöht sich dieser Wert um das 3-fache. Dann nimmt die Sekundenluft um etwa 90 ml pro Jahr ab.“

Regelmäßige lungenfachärztliche Untersuchung angeraten

Nur mit einer Lungenfunktionsuntersuchung (Spirometrie) lässt sich eine COPD früh genug erkennen, um dem weiteren Fortschreiten der Erkrankung rechtzeitig eine geeignete medikamentöse Therapie entgegensetzen zu können, bevor der Patient noch schwerer krank wird. Deshalb raten die Lungenärzte allen Rauchern über 40 Jahren, aber auch Personen, die berufsbedingt Stäuben und Chemikalien ausgesetzt sind, ihre Lunge regelmäßig vom Haus- oder Lungenfacharzt mittels einer Lungenfunktionsprüfung (Spirometrie oder Lufu genannt) untersuchen zu lassen - und zwar unabhängig davon, ob sie bereits Beschwerden (wie Husten, Auswurf, Atemnot) haben oder nicht. Dazu atmet der Patient über ein Mundstück in ein Gerät namens Spirometer. Dabei misst das Spirometer die Kraft, mit der der Patient in einer Sekunde mit so viel Anstrengung wie möglich (also forciert) auszuatmen vermag. Damit erhält man das so genannte forcierte exspiratorische Volumen (FEV1) - auch Sekundenluft genannt. Je stärker die Atemwege des Patienten verengt sind, umso geringer fällt dieser FEV1-Wert aus.

Medikamente ermöglichen den Teufelskreis der COPD zu durchbrechen

Um den Verlust der Lungenfunktion aufhalten zu können, ist es erforderlich, konsequent auf das Rauchen zu verzichten. Außerdem stehen verschiedene medikamentöse Maßnahmen zur Verfügung. „Mithilfe der Medikamente können sich manche Patienten einen Sekundenluft-Verlust von etwa 16 ml pro Jahr ersparen – was viel ist, wenn man bedenkt, dass ein COPD-Patient mit jedem Mehr an Atemvolumen, auch körperlich wieder mehr belastbar ist“, erklärt Hellmann. „Dieser Unterschied kann sich zum Beispiel darin äußern, dass ein Patient, der zuvor keine 10 Meter ohne Atemnot zurücklegen konnte, mit geeigneten Medikamenten wieder so weit auf die Beine kommt, dass er den Teufelskreis der COPD durchbrechen kann. Ansonsten führt Atemnot zu körperlicher Schonung, zunehmendem Muskelschwund und Kräfteverfall, und damit zu noch mehr Atemnot. Ziel ist also, dem Patienten mit entsprechenden Medikamenten zu ermöglichen, seine körperliche Fitness durch Lungensport und weitere Therapiemaßnahmen wieder langsam aufzubauen. Damit er schließlich nicht nur längere Gehstrecken zurücklegen kann, sondern möglicherweise auch wieder dazu fähig wird, seine Einkäufe und seinen Haushalt selbständig zu erledigen. Was für den Selbstwert und Lebenswert des Menschen natürlich enorm wichtig ist“, bekräftigt Hellmann.

Quelle: äin-red

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