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Lungenerkrankung COPD in der Familie erhöht eigenes Erkrankungsrisiko erheblich

Familienmitglieder ersten Grades mit einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung COPD stellen für die direkten Angehörigen einen eigenen Risikofaktor für die Entwicklung einer COPD dar. Dieses Risiko scheint dabei sogar weitgehend unabhängig von der persönlichen - aktiven und passiven - Belastung durch Tabakrauch zu sein. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Berlin hin unter Berufung auf die Ergebnisse einer aktullen US-Studie.

Wer Familienmitglieder – insbesondere Eltern – mit einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung COPD hat oder hatte, ist auch selber stärker gefährdet, an COPD zu erkranken. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Berlin hin. „Zweifellos ist das Rauchen nach wie vor der größte Aber auch das Auftreten von COPD bei Familienmitgliedern ersten Grades stellt für die direkten Angehörigen einen eigenen Risikofaktor für die Entwicklung einer COPD dar, wobei dieses Risiko sogar weitgehend unabhängig von der persönlichen Belastung durch Tabakrauch zu sein scheint. Dies hat eine aktuelle Studie aus den USA aufgezeigt, die im Fachjournal Chest (2011, Band 140/2, Seite 343-350) veröffentlicht wurde“, erläutert Prof. Dieter Köhler vom wissenschaftlichen Beirat der DGP und Leiter der Lungenfachklinik Kloster Grafschaft im nordrhein-westfälischen Schmallenberg.

Den Arzt über COPD-Fälle in der Familie informieren

Weitere Studien müssen durchgeführt werden, um die genetischen Variationen zu identifizieren, die zu einer erhöhten Empfindlichkeit für COPD führen. „Damit die Erkrankung möglichst früh erkannt werden kann, sollte man seinen Arzt auf jeden Fall darüber informieren, wenn es in der Familiengeschichte Fälle von COPD zu verzeichnen gibt. Dann ist er vorgewarnt, auch an eine mögliche COPD-Erkrankung zu denken. Zur Diagnose einer COPD dient eine einfache Lungenfunktionsprüfung, die immer durchgeführt werden sollte, wenn Patienten über Atembeschwerden wie chronischer Husten mit oder ohne vermehrte Schleimbildung und Atemnot klagen. Allerdings gibt es auch Patienten, die Fragen nach solchen Beschwerden oder nach einer eingeschränkten Belastbarkeit – wie z.B. Luftnot beim Treppensteigen – verneinen. Das kann daran liegen, dass sie sich bewusst oder unbewusst auf solche Aktivitäten beschränken, die tatsächlich keine Beschwerden verursachen – dass sie also Situationen mit körperlicher Belastung schlichtweg meiden. Hier kann ein Belastungstest z.B. auf dem Fahrradergometer Aufschluss geben. Da COPD eine fortschreitende, systemische Erkrankung darstellt, ist es besonders wichtig, sie so früh wie möglich zu erkennen und dann entsprechend zu behandeln. Denn nur eine frühzeitige Therapie, zu der neben der Meidung von Tabakrauch und anderen Luftschadstoffen auch Lungensport und - je nach COPD-Schweregrad - verschiedene Medikamente gehören, kann das Fortschreiten der chronischen Erkrankung abbremsen und eine Verschlimmerung der Atembeschwerden verhindern.“