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Lungenentzündungen werden oft unterschätzt

Im Vergleich zum Herzinfarkt, der tendenziell sehr viel mehr gefürchtet wird, tatsächlich aber nur in 5% der Fälle, die das Krankenhaus erreichen, tödlich verläuft, sind Lungenentzündungen mit einer hohen Sterblichkeit behaftet: Aktuell führen 10% der Pneumonien, die hierzulande im Krankenhaus behandelt werden, zum Tode. Das geht aus der aktuellen Neuauflage des „Weißbuch Lunge 2014“ hervor, das die Deutsche Lungenstiftung (DLS) gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie erstellt und herausgegeben hat. Die Lungenärzte raten insbesondere chronisch Kranken und allen Menschen ab 60 Jahren dringend, sich gegen Pneumokokken impfen zu lassen, wie es auch die STIKO (Ständige Impfkommission) in Berlin empfiehlt.

Aktuell führen 10% der Lungenentzündungen, die hierzulande im Krankenhaus behandelt werden, zum Tode. Diese Zahl wurde 2005 noch mit 7% beziffert, ist also demnach angestiegen. Das geht aus der aktuellen Neuauflage des „Weißbuch Lunge 2014“ hervor, das die Deutsche Lungenstiftung (DLS) gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie erstellt und herausgegeben hat. „Die Sterberate bei Lungenentzündungen hängt u.a. auch direkt vom Schweregrad der Erkrankung bei Erstdiagnose ab und kann somit von 1% bei einer leichten Pneumonie bis auf 35% bei einer schwergradigen Lungenentzündung ansteigen“, erläutert Prof. Adrian Gillissen, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DLS. „Im Vergleich zum Herzinfarkt, der tendenziell sehr viel mehr gefürchtet wird, tatsächlich aber nur in 5% der Fälle, die das Krankenhaus erreichen, tödlich verläuft, fallen die Letalitätsraten für die Pneumonie hoch aus. Diese hohe Sterblichkeit dürfte zum einen darauf zurückzuführen sein, dass Patienten mit Lungenentzündung oft zusätzliche Begleiterkrankungen haben. Vermutlich werden aber auch die Risiken, die von einer Erkrankung an Lungenentzündung ausgehen, sowohl von Ärzten als auch von Patienten einfach unterschätzt.“

Lungenärzte raten zur Impfung mit verbessertem Impfstoff gegen Pneumokokken
Die Lungenentzündung ist nach wie vor - auch in den westlichen Industrieländern - die häufigste zum Tode führende Infektion und steht in der Todesursachenstatistik weltweit an dritter Stelle. Gefährdet sind insbesondere Kleinkinder, alte Menschen und Personen mit chronischen Erkrankungen. „Gerade die von Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae) verursachten Pneumonien können allerdings auch bei ansonsten gesunden Patienten schwer und tödlich verlaufen, wie u.a. die vor einigen Jahren publizierte CAPNETZ-Studie zeigte“, warnt Prof. Gillissen. Akute Pneumonien müssen rechtzeitig erkannt werden, um die Behandlungsziele in einem definierten Zeitfenster zu erreichen und damit alle therapeutischen Möglichkeiten ausschöpfen zu können. Zur Vorbeugung ambulant erworbener Lungenentzündungen steht neuerdings (seit 2012) ein hochwirksamer, so genannter Konjugat-Impfstoff für Erwachsene zur Verfügung, der mit 90-prozentiger Sicherheit vor einer Erkrankung an Pneumokokken-Pneumonie schützen kann. „Allerdings sind derzeit nur 10 Prozent der Bevölkerung gegen Pneumokokken geimpft – und dies vorwiegend noch mit einem älteren, deutlich weniger wirksamen Impfstoff. Daher möchten wir insbesondere chronisch Kranken und allen Menschen ab 60 Jahren dringend empfehlen, sich impfen zu lassen, wie es auch die STIKO (Ständige Impfkommission) in Berlin empfiehlt“, betont Prof. Gillissen.

Quelle: äin-red

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